Private Krankenversicherung: Faktor Alter
Die private Krankenversicherung ist vor allem für Selbständige, Beamte und Freiberufler angesichts der hohen Beiträge, die für sie bei der gesetzlichen Krankenversicherung anfallen können, nach wie vor eine lohnende Alternative - jedoch gilt dies nicht uneingeschränkt, da die private Krankenversicherung die Beiträge grundsätzlich anders berechnet als die gesetzliche Krankenversicherung.
Für Selbständige und Freiberufler ist dabei besonders von Nachteil, dass sich die gesetzliche Krankenversicherung hier zuerst auf die Einnahmen bezieht, die in der Regel nicht dem Gewinn entsprechen. Zwar lässt sich der Höchstbeitrag noch absenken, jedoch muss dies bei der Krankenkasse beantragt und die tatsächliche Einkommenssituation dargelegt werden.
Die private Krankenversicherung bemisst hingegen die Beiträge einkommensunabhängig - entscheidend ist hier vor allem das Geschlecht (Frauen zahlen im Mittel ca 25 % mehr als Männer), der Umfang des Tarifs (Normaltarif oder Tarif mit diversen Zusatzleistungen) und das Alter.
Ein weiterer Faktor ist der Gesundheitszustand, der jedoch im Wesentlichen nur darüber entscheidet, ob man abgelehnt wird oder nicht (falls dieser zu schlecht sein sollte) oder ob bei einer Aufnahme Risikozuschläge erhoben werden sowie eine Leistungsstaffelung oder ein Leistungsausschluss.
Während man frei in der Entscheidung ist, welchen Tarif man mit welchen Leistungen und mit oder ohne Selbstbehalt (siehe dazu: Private Krankenversicherung: Mit Selbstbehalt sparen!) wählen möchte, ist man an das Alter, das Geschlecht und den Gesundheitszustand gebunden - zum Gesundheitszustand siehe: Private Krankenversicherung: Was macht den Beitrag günstig?
Das Alter hat insofern Gewicht, da man für alle privaten Krankenversicherungen folgende Feststellung treffen kann: Je älter man ist, desto höher werden die Beiträge! So werden jungen Interessenten deutlich günstigere Tarife in der privaten Krankenversicherung offeriert als älteren - wer aus Sicht der Krankenkasse zu alt ist, dem kann sogar eine Ablehnung drohen!
Mit steigendem Alter steigen auch die Beiträge jährlich geringfügig an - wer mit 40 Jahren privatversichert ist, der zahlt aufgrund des höheren gesundheitlichen Risikos natürlich mehr als jemand mit 20 Jahren, der aus Sicht der Kasse eher wenige gesundheitliche Risiken mitbringt und somit weniger Kosten verursacht. Je nach privater Krankenkasse muss mit jährlichen Beitragssteigerungen von 2 bis 10 % gerechnet werden!
Wer so beispielsweise im Alter von 20 Jahren nur einen Monatsbeitrag von 120 Euro leisten musste, der kann bei einer moderaten Beitragsentwicklung von 4 % pro Jahr nach 30 Jahren mit einem monatlichen Beitrag von 389,21 Euro rechnen - bei einer jährlich Beitragssteigerung von bis zu 8 % sind sogar über 1207,52 Euro möglich!
Wer sich somit sehr früh für einen Eintritt in die private Krankenkasse entscheidet, der baut mit steigender Mitgliedsdauer durch seine Altersrückstellungen dem Alterskostenrisiko vor - aber: Wer erst relativ spät zur privaten Krankenversicherung wechseln möchte, dem fehlt dieser „Ansparvorsprung„, was sich in deutlich höheren Kosten und Beiträgen mit einem höheren Eintrittsalter niederschlägt - dieser Zuschlag entfällt ab dem 61. Lebensjahr.
Es gilt somit, dass jüngere Beitragszahler aktuell durch die Altersrückstellungen mehr in die PKV einzahlen müssen, als dies eigentlich ihrem Risiko angemessen ist, jedoch fließt dieser Mehrbeitrag letztendlich wieder im Alter zugute, indem er den Beitrag absenkt.
Wichtig: Die geleisteten Altersrückstellung können bei einem Wechsel der privaten Krankenkasse nicht vollständig mitgenommen werden! Wenn man die private Krankenversicherung wechseln oder aber zurück in die gesetzliche Krankenversicherung wechseln möchte, steigt man durch verlorenen Altersrückstellungen somit in seiner jeweiligen Tarifstufe ab!
Bevor man sich für eine bestimmte Krankenkasse und einen scheinbar günstigen Tarif entscheidet, sollte man sich von seinem Versicherungsmakler ausweisen lassen, wie die Beitragsentwicklung in der Vergangenheit der Kasse / des Tarifs aussah - fallen diese zu stark aus, sollte man einem Tarif mit einer stabilen und konstanten Entwicklung den Vorzug geben, um der Kostenfalle im Alter zu entgehen.
Ein anderer Trick, um möglichst günstige Tarif am Versicherungsmarkt anzubieten sind Gruppentarife und Alterstarife, welche sich zu stark auf eine Altersstufe konzentrieren. Dadurch können diese für junge Versicherte sehr günstig angeboten werden, haben jedoch ein erhöhtes Risiko aufgrund der fehlenden Durchmischung des Tarifes, mit steigendem Alter der versicherten Altersgruppe immer teurer, Stichwort: Überalterung, zu werden. Siehe dazu auch: Private Krankenversicherung: Günstige Tarife & Gefahr der Überalterung.
Private Krankenversicherung: Das Alter hat Gewicht!
Die gesetzliche Krankenversicherung stützt sich bei der Bemessung der Beiträge letztendlich nur auf das Einkommen des Versicherten - je mehr man verdient, desto mehr darf man einzahlen. Eine Kappung der Beiträge setzt erst ab einem Einkommen von 3.712,50 Euro bzw. ca 44.550 Euro pro Jahr (Stand: 2011) ein - erst ab diesem Verdienst steigen die Beiträge nicht mehr an, da die Bemessungsgrenze erreicht wurde.Für Selbständige und Freiberufler ist dabei besonders von Nachteil, dass sich die gesetzliche Krankenversicherung hier zuerst auf die Einnahmen bezieht, die in der Regel nicht dem Gewinn entsprechen. Zwar lässt sich der Höchstbeitrag noch absenken, jedoch muss dies bei der Krankenkasse beantragt und die tatsächliche Einkommenssituation dargelegt werden.
Die private Krankenversicherung bemisst hingegen die Beiträge einkommensunabhängig - entscheidend ist hier vor allem das Geschlecht (Frauen zahlen im Mittel ca 25 % mehr als Männer), der Umfang des Tarifs (Normaltarif oder Tarif mit diversen Zusatzleistungen) und das Alter.
Ein weiterer Faktor ist der Gesundheitszustand, der jedoch im Wesentlichen nur darüber entscheidet, ob man abgelehnt wird oder nicht (falls dieser zu schlecht sein sollte) oder ob bei einer Aufnahme Risikozuschläge erhoben werden sowie eine Leistungsstaffelung oder ein Leistungsausschluss.
Während man frei in der Entscheidung ist, welchen Tarif man mit welchen Leistungen und mit oder ohne Selbstbehalt (siehe dazu: Private Krankenversicherung: Mit Selbstbehalt sparen!) wählen möchte, ist man an das Alter, das Geschlecht und den Gesundheitszustand gebunden - zum Gesundheitszustand siehe: Private Krankenversicherung: Was macht den Beitrag günstig?
Das Alter hat insofern Gewicht, da man für alle privaten Krankenversicherungen folgende Feststellung treffen kann: Je älter man ist, desto höher werden die Beiträge! So werden jungen Interessenten deutlich günstigere Tarife in der privaten Krankenversicherung offeriert als älteren - wer aus Sicht der Krankenkasse zu alt ist, dem kann sogar eine Ablehnung drohen!
Beitragshöhe und Kosten
Wer zwischen 20 - 30 Jahren alt ist und ohne relevante Vorerkrankungen, dem stehen je nach Höhe des Selbstbehalts verschiedene private Krankenkassen zur Verfügung, die als monatlichen Beitrag zwischen 80 - 120 Euro (hoher Selbstbehalt) bis zu im Schnitt 450 Euro (niedriger Selbstbehalt) veranschlagen, sofern man keine Zusatzleistungen wie etwa das berühmte Einbettzimmer und die Chefarztbehandlung, sowie andere, in Anspruch nimmt.Mit steigendem Alter steigen auch die Beiträge jährlich geringfügig an - wer mit 40 Jahren privatversichert ist, der zahlt aufgrund des höheren gesundheitlichen Risikos natürlich mehr als jemand mit 20 Jahren, der aus Sicht der Kasse eher wenige gesundheitliche Risiken mitbringt und somit weniger Kosten verursacht. Je nach privater Krankenkasse muss mit jährlichen Beitragssteigerungen von 2 bis 10 % gerechnet werden!
Wer so beispielsweise im Alter von 20 Jahren nur einen Monatsbeitrag von 120 Euro leisten musste, der kann bei einer moderaten Beitragsentwicklung von 4 % pro Jahr nach 30 Jahren mit einem monatlichen Beitrag von 389,21 Euro rechnen - bei einer jährlich Beitragssteigerung von bis zu 8 % sind sogar über 1207,52 Euro möglich!
Altersrückstellungen senken das Kostenrisiko
Während in der Vergangenheit diese extremen Kostensteigerungen noch durchaus realistisch waren und einen enormen Kostendruck im Alter erzeugten, ist dieses Risiko seit dem 01.01.2000 abgeschwächt worden. Seit dem Jahr 2000 müssen von Privatversicherten in der privaten Krankenversicherung Altersrückstellungen geleistet werden, die ca 10 % des monatlichen Beitrages ausmachen, welche separat angelegt werden, um die Kostensteigerung im Alter zu entschärfen.Wer sich somit sehr früh für einen Eintritt in die private Krankenkasse entscheidet, der baut mit steigender Mitgliedsdauer durch seine Altersrückstellungen dem Alterskostenrisiko vor - aber: Wer erst relativ spät zur privaten Krankenversicherung wechseln möchte, dem fehlt dieser „Ansparvorsprung„, was sich in deutlich höheren Kosten und Beiträgen mit einem höheren Eintrittsalter niederschlägt - dieser Zuschlag entfällt ab dem 61. Lebensjahr.
Es gilt somit, dass jüngere Beitragszahler aktuell durch die Altersrückstellungen mehr in die PKV einzahlen müssen, als dies eigentlich ihrem Risiko angemessen ist, jedoch fließt dieser Mehrbeitrag letztendlich wieder im Alter zugute, indem er den Beitrag absenkt.
Wichtig: Die geleisteten Altersrückstellung können bei einem Wechsel der privaten Krankenkasse nicht vollständig mitgenommen werden! Wenn man die private Krankenversicherung wechseln oder aber zurück in die gesetzliche Krankenversicherung wechseln möchte, steigt man durch verlorenen Altersrückstellungen somit in seiner jeweiligen Tarifstufe ab!
Beitragskonstanz und Gruppentarife
Aufgrund des Altersfaktors und der damit verbundenen Kostenrisiken gilt bei einem PKV Vergleich, dass die günstigste Krankenversicherung nicht die beste private Krankenversicherung ist, denn: vor allem günstige Tarife und neue Anbieter weisen oft nur eine geringe Beitragskonstanz auf.Bevor man sich für eine bestimmte Krankenkasse und einen scheinbar günstigen Tarif entscheidet, sollte man sich von seinem Versicherungsmakler ausweisen lassen, wie die Beitragsentwicklung in der Vergangenheit der Kasse / des Tarifs aussah - fallen diese zu stark aus, sollte man einem Tarif mit einer stabilen und konstanten Entwicklung den Vorzug geben, um der Kostenfalle im Alter zu entgehen.
Ein anderer Trick, um möglichst günstige Tarif am Versicherungsmarkt anzubieten sind Gruppentarife und Alterstarife, welche sich zu stark auf eine Altersstufe konzentrieren. Dadurch können diese für junge Versicherte sehr günstig angeboten werden, haben jedoch ein erhöhtes Risiko aufgrund der fehlenden Durchmischung des Tarifes, mit steigendem Alter der versicherten Altersgruppe immer teurer, Stichwort: Überalterung, zu werden. Siehe dazu auch: Private Krankenversicherung: Günstige Tarife & Gefahr der Überalterung.