Ein Schweizer Darlehen aufnehmen

Ein Schweizer Darlehen ist im Grunde eine Alternative zu einem herkömmlichen Kredit einer deutschen Bank - doch nicht unbedingt muss es sich dabei um eine günstige Alternative handelt, und nicht zwangsläufig ist diese Möglichkeit der Kreditaufnahme für alle Antragsteller erstens möglich und zweitens tatsächlich auch eine gute Idee. Grundsätzlich unterscheidet man bei Schweizer Darlehen zwei unterschiedliche Dinge: den schufafreien Kredit, der auf dem deutschen Markt angeboten wird, und das Schweizer Darlehen, das in der Schweiz aufgenommen wird.

Schufafreies Schweizer Darlehen

Das Schweizer Darlehen gehört mittlerweile zu einer Möglichkeit der Fremdfinanzierung, die sich einer recht großen Beliebtheit erfreut, und das liegt natürlich vor allem daran, dass im Zuge der Antragstellung und der Prüfung der Bonität keine Schufaauskunft eingeholt wird, was das Schweizer Darlehen mitunter auch Personen zugänglich macht, die normalerweise bei der Kreditvergabe außen vor sind.

Es herrschen jedoch trotz oder gerade wegen Wegfall der Schufaauskunft zur Überprüfung der Bonität sehr genaue Anforderungen, die der Antragsteller erfüllen muss, damit es überhaupt zu einer Kreditzusage kommen kann: dazu gehört ein Höchstalter von 55 bzw. 57 Jahren (West- und Ostdeutschland), eine feste Arbeitsstelle als Arbeitnehmer oder Beamter und ein Wohnsitz in Deutschland, außerdem dürfen in der Schweiz keine Schulden bestehen. Das bedeutet, dass eine Person nur maximal ein Schweizer Darlehen aufnehmen kann, Ehepaare aber beispielsweise zwei Darlehen (eines pro Ehegatten).

Die Kreditbeträge der Schweizer Kredite sind nicht sonderlich hoch und überschreiten die grenze von 3.500 Euro in der Regel kaum - damit eigenen sich Schweizer Darlehen nur selten zur Finanzierung eines Autos, und aufgrund ihrer Begrenztheit nicht zur Immobilienfinanzierung, sondern können maximal als Aufstockung zu einer laufenden Immobilienfinanzierung bzw. Autofinanzierung oder aber einfach als kleiner Privatkredit angesehen werden.

Darlehen in der Schweiz aufnehmen

Die Unterschiede zwischen einem Schweizer Kredit und einem Kredit, den man auch tatsächlich in der Schweiz, also direkt bei einer Schweizer Bank und nicht über eine deutsche Kreditvermittlung aufnimmt, könnten größer nicht sein. Während bei Schweizer Krediten, die bekanntlich ohne Schufaauskunft angeboten werden, recht spezielle Voraussetzungen gelten, trifft dies auf Kredite aus der Schweiz nicht allgemein zu - so ist es beispielsweise auch Selbständigen möglich, eine Schweizer Finanzierung zu erhalten.

Es stellt sich grundsätzlich die Frage, weswegen ein Darlehen aus der Schweiz Sinn machen könnte - verlockend erscheint natürlich erstmal das leicht niedrigere Zinsniveau im Vergleich zu deutschen Krediten. Dieser Vorteil könnte sich jedoch durch das bestehende Währungsrisiko und durch stets vorhandene Kursschwankungen komplett ins Gegenteil umkehren, sodass es sich bei der Kreditaufnahme in der Schweiz letztendlich um ein Verlustgeschäft handelt.

Kredite in Schweizer Franken werden in aller Regel nicht aus Finanzierungsgründen aufgenommen, sondern um auf die Kursschwankungen der Währungen Euro, Schweizer Franken und US-Dollar zu spekulieren - eine Form der Geldanlage, die aus Vernunftgründen sehr erfahrenen und solventen Anlegern überlassen werden sollte.