Leasing - Operate Leasing

Das Operate Leasing stellt eine Sonderform beim Leasing dar, da es sich hierbei nicht um ein Leasing im eigentlichen Sinn, das Finanzierungsleasing, handelt, sondern um eine Sonderform, die eher vergleichbar mit der Miete eines Objekts ist. Das Operate Leasing bietet gegenüber dem konventionellen Finanzierungsleasing einige Vorteile und Nachteile.

Normalerweise entspricht das Leasing einer Mischform aus Miete und Finanzierung, siehe auch: Leasing = Miete oder Finanzierung? - das heißt, dass man zwar mit der monatlichen Leasingrate nur für die Nutzung eines Leasingobjekts bezahlt, aber kein Eigentum an diesem erwirbt (ähnlich einer Mietzahlung).

Auf der anderen Seite zahlt man mit der monatlichen Leasingrate bei einem Finanzierungsleasing jedoch auch die Kosten für die Anschaffung ab, bei einem Leasing mit Vollamortisation sogar in voller Höhe, und hat am Ende der Laufzeit des Leasing ein Wahlrecht, das zivilrechtliche Eigentum unter Anrechnung der bisher gezahlten Leasingraten auf den Kaufpreis zu erwerben.

Das Operate Leasing stellt sich anders dar: Die monatlichen Leasingraten werden nicht auf den Kaufpreis bzw. die Finanzierungskosten des Leasinggebers angerechnet, da sie eine reine Nutzungsgebühr darstellen. Insofern stellt das operate Leasing also eine reine Miete ohne Finanzierungsanteil dar, ein Recht zum Erwerb nach Ablauf der Leasingzeit ist oft auch nicht vertraglich vereinbart.

Für eine reine Miete ist jedoch die Höhe der durchschnittlichen Raten, die bei einem Operate Leasing anfallen im Vergleich höher. Das Operate Leasing bietet aber im Gegensatz zum Finanzierungsleasing oder zu einer reinen Miete Sonderleistungen an.

Vorteil beim Operate Leasing

So gibt es beim Operate Leasing keinerlei fest vereinbarte Grundmietzeit wie bei anderen Leasingvarianten - das heißt, dass der Leasingvertrag jederzeit (unter Berücksichtigung der Kündigungsfristen) kündbar ist und somit das Operate Leasing auch vor Ablauf der vereinbarten Vertragslaufzeit beendet werden kann. Zwar gibt es auch beim Operate Leasing eine Grundmietzeit, in der nicht seitens des Leasingnehmers gekündigt werden kann, diese ist aber vergleichsweise äußerst kurz und mehr der Form halber vorhanden als in der Praxis von Bedeutung.

Das Fehlen einer lang andauernden Grundmietzeit ist dahingehend von Vorteil, dass bei einer Nichtnutzung des Leasingobjekts, weil es z. B. nicht mehr gebraucht wird, da Aufträge fehlen oder sich das Auftragsportfolio verändert hat, dessen Vertrag problemlos wieder gekündigt werden kann und so dauerhafte Kosten entfallen - bei einem konventionellen Finanzierungsleasing müsste das Leasing mindestens bis zum Ablauf der Grundmietzeit fortgeführt werden, unabhängig davon, ob das Leasingobjekt tatsächlich gebraucht wird oder nicht.

Ein weiterer Vorteil des Operate Leasings gegenüber dem Finanzierungsleasing ist, dass das Risiko der Finanzierung vollständig beim Leasinggeber liegt, da man ähnlich einer Miete nur ein Nutzungsentgelt entrichtet, aber mit der Operate Leasing Rate keinen direkten Anteil an der Finanzierung hat, was Kosten senkt. Dadurch wird das Leasinggut nur durch den Leasinggeber abgeschrieben, eine Bilanzierung entfällt somit vollständig und der Leasingnehmer kann die monatlichen Raten für das Operate Leasing als Aufwand verbuchen.

Ein weiterer Kostenvorteil beim Operate Leasing ist, dass sehr viele mit dem Leasinggut Zusatzkosten, wie etwa die Kosten für die Wartung und die Reparatur, vom Leasinggeber getragen werden und nicht vom Leasingnehmer, was das Operate Leasing besser kalkulierbar macht und je nach Unternehmen ein Outsourcing oder Abbau von Personal sowie unternehmensinternen und externen Dienstleistungen und somit Kosten für diesen Bereich möglich macht.

Nachteil beim Operate Leasing

Ein Nachteil beim Operate Leasing ist, dass dieses nur für allgemeine Leasinggüter angeboten wird - das heißt, dass das Operate Leasing nicht mit einem Spezial Leasing angeboten werden kann, bei dem das Leasingobjekt speziell auf den Leasingnehmer zugeschnitten ist, z. B. in Form besonderer Fahrzeuge, Immobilien oder Maschinen, die nur durch diesen sinnvoll verwendet werden können.

Beim Operate Leasing ist somit nur das leasen auch problemlos anderweitig nutzbarer Leasinggüter möglich, z. B. in Form von Büroimmobillien beim Immobilienleasing oder auch beliebig nutzbarer und veräußerbarer Fahrzeuge oder EDV Technik beim Mobilienleasing.