Im Zusammenhang mit spekulativen Investmentoptionen taucht immer wieder der sogenannte Forex Handel auf, welcher kein klassischer Börsenhandel ist, sondern ein Devisenmarktplatz im Interbankenhandel. Der Forex Handel ist, obwohl zwischenzeitlich nicht mehr an den meisten Börsen vertreten, aufgrund seiner Ausrichtung auf den internationalen Devisenhandel, was sich auch im Namen Forex für foreign exchange market (Fremdwährungsmarkt) ausdrückt, der größte weltweite Finanzmarktplatz - und das mit einigen Besonderheiten, die man kennen muss, wenn man dort investieren möchte.

Forex Handel - Handel an der Börse?

Der Forex ist an den meisten Börsen nicht mehr vertreten und aufgrund einer seiner Besonderheiten ist das auch nicht notwendig - denn ein Handel eines Währungspaares am Forex Markt findet immer direkt zwischen Käufer und Verkäufer einer Währung statt und das ohne jedwede Aufsicht.

Die Marktteilnehmer am Forex Handel sind dabei höchst vielfältig - das Spektrum umfasst größtenteils Devisenhändler und Devisenmakler, Großbanken und Großunternehmen, jedoch ist der Markt Privatanlegern nicht verschlossen: Diese können am Forex Handel über Forex Broker oder Daytrader teilnehmen, bei denen Ankaufs- und Verkaufsaufträge abgegeben werden können.

Forex Daytrader und Online Forex Broker

Der Forex Handel ist für Privatpersonen im Grunde nur über Forex Daytrader und Online Forex Broker möglich, beide Handelsarten unterscheiden sich aber in Wesentlichen Dingen, die entscheidend für eine mögliche Investmentstrategie sein können.

Bei Day Tradern handelt es sich meist um natürliche Personen oder Firmen, bei denen Aufträge telefonisch abgegeben werden, während Online Forex Broker meist keinen persönlichen Ansprechpartner bieten, sondern entweder eine Teilnahme am Forex Handel direkt über das Webangebot oder über eine Clientsoftware / Forex Software, über die Handelsaufträge abgeben werden können.

Der maßgebliche, nach dem preislichen, Unterschied zwischen einem Forex Daytrader und einem Online Forex Broker ist, dass der Forex Handel (international: Forex Trading) nur werktags möglich ist - das Online Forex Trading kann jedoch über die ganze Woche hinweg, also auch außerhalb der Werktage, erfolgen. Das ist insbesondere bei starken Kursgewinnen oder Verlusten ein starker zeitlicher Vorteil.

Wer sich für eine Teilnahme am Forex Handel interessiert, kann so idealerweise von zuhause aus per Forex Software bei einem Online Broker direkt und ohne große Zeitverzögerung teilnehmen, da dieses System ohnehin von den meisten Daytradern genutzt wird, welche auch telefonische Anfragen annehmen und abwickeln.

Forex Handel: Devisenpaare, Gewinn und Verlust

Abgesehen von diesen Grundvoraussetzungen erfolgt der Forex Handel immer in Devisenpaaren mit den dazugehörigen internationalen Kennungen, z. B.: USDGBP (US Dollar / Britisches Pfund) oder EURUSD (Euro / US Dollar), die entgegen der aus Banken üblichen Umtauschkurse mit erweiterten Kursangaben versehen sind: so beginnt (und endet) der Forex Handel für Privatanleger bei der vierten Nachkommastelle und geht bis zur sechsten Nachkommastelle. Die 5. und 6. Nachkommastelle, die sogenannten Pips, sind in der Regel aber nur für Großbanken oder Konzerne sichtbar, welche extreme hohe Volumen handeln.

So trifft man, wenn man ein entsprechendes Devisenpaar nachschlägt, oft auf Angaben wie beispielsweise USDEUR 1,2134 - das heißt, dass für den Ankauf von einem US Dollar 1,2134 Euro bezahlt werden müssten.

Was bedeuten diese Nachkommastellen für den Forex Handel? Da beim Forex Handel auf Marge spekuliert wird, sind diese Nachkommastellen von entscheidender Bedeutung, denn beim Forex Trading zählen bereits geringe Unterschiede, die letztendlich über Gewinn und Verlust entscheiden.

Gewinne mit Forex Handel

Denn: Im Gegensatz zum Devisenhandel abseits des Forex Marktes, wenn Privatpersonen vielleicht günstig Währungen ankaufen und einlagern, um diese später wieder bei großen Kursunterschieden abzustoßen, findet der Forexhandel in einem größeren Volumen statt, bei dem durch die Spekulation auf die Marge sehr große Währungsvolumen gehandelt werden, die im oben genannten Modell so nicht gewinnbringend wären.

Würde man auf dem Weg über die Bank beispielsweise US Dollar im Wert von 20.000 Euro kaufen wollen, da der Kurs sehr günstig ist, so müsste man natürlich 20.000 Euro in US Dollar umtauschen - beim Forex Handel muss jedoch nur ein Bruchteil dieses Wertes hinterlegt werden. In der Regel wird hier, je nach Broker und Anbieter, weniger als 1 bis 3 % der eigentlichen Summe als Sicherungsleistung hinterlegt.

Wer also am Forex Markt 20.000 Euro in US Dollar handeln will, muss nur 200 bis 600 Euro investieren statt den kompletten Betrag ankaufen zu müssen. Steigt jetzt der Kurs der Währungspaares zugunsten des Anlegers, so erhöht sich die Marge im gleichen Maß - sollte der Kurs jedoch fallen, so sinkt diese.

Aber: Sinkt der Kurs unter den Wert der hinterlegten Sicherungssumme, beispielsweise 1 %, so kommt der nächste Handelsmechanismus beim Forex Trading ins Spiel: Die Nachschusspflicht!

Das Risiko der Nachschusspflicht

Die Nachschusspflicht stellt das eigentliche finanzielle Risiko, abseits des Risikos der schwankenden Kurse, dar, denn sollte bei einer Sicherungsleistung von z. B. 1 % der Kurs um mehr als 1 % fallen, so muss man wieder Geld nachschießen, um weiter am Handel teilhaben zu können. Wird kein Geld nachgeschossen, wird die Beteiligung automatisch veräußert und damit ist die eigene Einlage verloren - auch wenn der Kurs nur leicht unter die eigene Einlage fällt und dann stark steigen sollte.

Beispiel: Würde man 20.000 Euro in Dollar investieren und seitens des Forex Brokers wird eine Sicherungsleistung von 1 % verlangt, müsste man 200 Euro auf sein Trading Konto einzahlen - fällt der Kurs nun um mehr als 1 %, so muss man wieder 1 %, also 200 Euro, aufgrund der Nachschusspflicht nachschießen oder es wird automatisch verkauft und die Einlage von 200 Euro ist weg - auch dann, wenn der Kurs nur um 1,1 % fällt, man nicht nachschießt und danach wieder um z. B. 4 % steigen sollte.

Aufgrund der sehr schnellen und teilweise heftigen Bewegungen am Forex Markt ist die Nachschusspflicht ein enormes finanzielles Risiko, vor allem für Kleinanleger - so können innerhalb weniger Tage und Stunden die Kurse so stark schwanken, dass innerhalb kurzer Zeit kleine Einlagen mit nur wenig Reservekapital, welches nachgeschossen werden könnte, komplett vernichtet werden.

Forex Swap, Option, Devisenkassa und Devisentermin

Doch dem nicht genug, denn der Forex Markt bietet 4 grundsätzliche Möglichkeiten zum Forex Handel an, die darüber hinaus je nachdem noch kombiniert werden können. So gibt es das:
- Forex Devisentermingeschäft,
- Forex Devisenkassageschäft,
- Forex Swap Geschäft und
- Forex Optionsgeschäft.

Eine ausführliche Erklärung zu den einzelnen Arten, siehe die dahinterliegenden, weiterführenden Links.

Forex: Hohe Gewinne - aber auch hohe Verluste!

Abschließend zu dieser kurzen Einführung möchten wir sagen, dass der Forex Handel aufgrund seiner Besonderheit die Möglichkeit bietet, innerhalb sehr kurzer Zeit enorme Gewinne zu erwirtschaften, jedoch mit dem zeitgleichen Risiko hoher Verluste bis hin zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals.

Der Forex Handel ist wie der Handel mit Aktien ein spekulativer, ohne genaue und profunde Kenntnis möglicher Entwicklungen sogar ein hochspekulativer Markt - denn im Gegensatz zu konservativen Geldanlagen, wie beispielsweise beim Festgeld, ist der Gewinn, z. B. in Form eines festen Zinses, nicht garantiert und Marktentwicklungen sind häufig schwer abschätzbar.

Stop Loss Grenzen

Zwar gibt es, wie auch beim Aktiengeschäft, auch beim Forex Handel die Möglichkeit, Stop Loss Grenzen festzulegen, bei denen, sowohl bei Kursanstiegen als auch bei Kursverlusten, automatisch ein Verkauf durch den Händler ausgelöst wird, jedoch mindert dies im Falle der Verkaufsgrenzen nicht das Risiko, sondern verhindert lediglich, dass zum Erhalt der Beteiligung automatisch reinvestiert wird.

Kosten für den Forex Handel: Daytrader / Online Broker

Welche Kosten genau anfallen, lässt sich leider nicht genau eingrenzen, denn: Von den verschiedenen Brokern werden nicht nur unterschiedlich hohe Gebühren erhoben, sondern auch in teils völlig unterschiedlicher Form. Je nach Broker kann die Einzahlung von Guthaben auf ein spezielles Forex Konto beim jeweiligen Broker mit Gebühren belegt, aber auch vollkommen umsonst und dafür die Auszahlung gebührenpflichtig sein.

Es gibt jedoch auch Broker, welche vollständig auf die Erhebung von Gebühren verzichten, wenn entsprechende Umsatzvolumen vorhanden sind. Dies wird jedoch meist nur Großinvestoren und Anlegern mit einem hohen Anlagevolumen gewährt, die jedoch nicht in den Pips Bereich vordringen, da in diesem Fall der Broker oder die Bank ihren Gewinn bzw. die Gebühren mit den Gewinnen aus den Pips der jeweiligen Aufträge deckt.