Sonderleistungen, Extraprämien, kostenlose Kontoführung oder gewährter Dispositionskredit. Junge Leute, die oft Berufsanfänger oder Studenten sind, kennen sich oft nur wenig mit den Kosten für Girokonten aus und lassen sich durch derartige Angebote gerne blenden. Freundliche Mitarbeiter unterstützen hierbei, und die Frage nach den Kosten wird selbstredend nur lächelnd beantwortet, so lange diese sich noch im minimalen Bereich befinden. Nachfragen jedoch seitens der zukünftigen Kunden, wie sich denn bestimmte Kosten zusammensetzen, führen dann nicht selten zur Verlegenheit.
Letztendlich ist der Kunde also auf sich selbst gestellt und muß herausfinden, was alles an versteckten Kosten auf ihn zukommen kann. Doch gerade junge Menschen ohne langjährige Erfahrungen mit Banken fallen schnell auf verlockende Angebote herein. Für eine Übersicht über die unterschiedlichen Konditionen wie Abschlusskosten, Kontoführungsgebühr, eingeräumte Dispositionskredit und Zinsen, Überziehungszinsen, Kartengebühr und Belegnachdruckkosten macht es Sinn, sich auf vielen Ebenen zu informieren.
Banken initiieren die vermehrte Eröffnung vom Girokonto mit Bargeld- oder Sachprämien, mit günstigen Zinsen und kostenloser Kontoführung. Doch diese Vorteile sind meist an Bedingungen geknüpft, die entweder eine Eröffnung beispielsweise aufgrund ungenügender Bonität unmöglich machen, oder auf nicht genannter Seite hohe Kosten beinhalten. Es bedarf also noch der konkreten Nachfrage.
Tipp 1: Flyer und Broschüren
Die Banken werben in Form von Werbeillustrationen mit ihren Angeboten. Das Sammeln dieser Informationen ermöglicht grundsätzlich eine umfassende Übersicht über die verschiedenen Anbieterkonten und deren regelmäßigen Kosten. Um diese Informationen jedoch vollständig in einer eigenen EDV-Übersicht aufschlüsseln zu können, bedarf es meist noch der konkreten Anfrage.
Da auch Banken unter sich konkurrieren, zeigen Werbebroschüren oft die Nachteile der Konkurrenz auf. All diese Informationen der unterschiedlichen Banken gilt es im Vorfeld zu sammeln und deutlich zu definieren.
Tipp 2: Imaginären Modellkostenrechnung
Die Informationen sind am besten in ein Tabellenkalkulationsprogramm einzupflegen. Es lässt sich auf dieser Basis dann eine gute Berechnungsvorlage erstellen, die bei Eingabe eines fiktiven Betrages und Annahme von bestimmten Zusatzleistungen, wie beispielsweise Belegnachdruck oder Dispositionskredit, einen detaillierten Vergleich gestattet.
Tipp 3: Verbraucherzentrale
In den Städten oder im Internet vertretene Verbraucherzentralen bieten einen umfangreichen Überblick über unterschiedlichste Konditionen von Banken. Ihnen sind oft die Beschwerden oder Schwierigkeiten bekannt, die die Kunden mit dem Angebot haben. Verbraucherzentralen oder -verbände informieren hier ebenfalls sehr kritisch. Die nächste Verbraucherzentrale in Ihrer Nähe finden Sie unter
verbraucherzentrale.de.
Tipp 4: Fachbeiträge in Test- und Finanzzeitschriften
Die vorangestellten Tipps lassen schon fast ein „Journalistenfeeling„ aufkommen. War die Recherche erfolgreich, so können die nun bestehenden Informationen mit Daten aus Fachbeiträgen aus Finanz- oder Testzeitschriften vervollständigt werden. Diese behandeln bei ihren Tests meist ein größeres Girokonten-Angebot, als es durch nur eine Person geprüft werden kann. Außerdem fallen hier diejenigen Informationen auf, die bislang in der eigenen Beurteilung noch keine Berücksichtigung fanden. Hier gilt ebenfalls: unklare und undeutliche Informationen können per Nachfrage bei den Banken konkret definiert werden.
Tipp 5: Vergleichsrechner im Internet
Im Grunde genommen sollte die erstellte Tabellendatei bereits wie ein Vergleichsrechner funktionieren. Bei vielseitiger Informationsverarbeitung in richtig aufgestellter Vorlagenmatrix erfüllt sie diese Anforderung auch. Weitere Vergleichsrechner im Internet runden ebenfalls das Angebot ab. Vergleichsrechner nehmen oft auch kleinere, noch unbekannte Banken mit deren Informationen zu Girokonten in das Vergleichsangebot hinein. Dabei können die Konditionen kleinerer Banken sich oft sehr gut neben dem Angebot von Großbanken sehen lassen, da hier meist weniger Kostenaufwand für Mitarbeiter, Werbung, Repräsentation und Wasserspender betrieben wird. Einen sehr aktuellen und gepflegten Girokonten Vergleich findet man unter
girokonto-test.eu/vergleich/.
Tipp 6: Freunde, Bekannte und Verwandte
Sicher dürfen in diese Auswahl auch Arbeitskollegen inbegriffen sein. Diese haben meist die praktischen Erfahrungen mit den Girokonten, die sie selber nutzen und können meist über versteckte Kosten besser Auskunft geben, als die eigenen Mitarbeiter der Bank, da es diese im Grunde wenig interessiert, ob der Einzelne hier 2 oder 5 Euro sparen kann oder nicht. Die Einzelperson ist hier oft kritischer und nimmt die Kosten anders wahr, als die der Filialmitarbeiter.
Tipp 7: Arbeitsgemeinschaft Girokonto
Zu Beginn einer Ausbildung oder eines Studiums, oder auch im Kreise von Kollegen, bietet es sich an, eine Arbeitsgruppe „Girokonto„ ins Leben zu rufen, da oft mehrere Personen an den gleichen Informationen aktuell berechtigtes Interesse hegen. Hier kann mit Zielvorgabenvereinbarung und erfolgter Aufgabenverteilung innerhalb kurzer Zeit ein relativ vollständiger Angebotsüberblick gewonnen werden, wovon alle profitieren dürften.
Tipp 8: Auf dem Laufenden bleiben
Die EDV-Vorlage steht also, der regelmäßige Informationsfluss ist organisiert und es ist nun ein Leichtes, immer wieder neue Girokonto-Informationen hierdurch mit dem Konkurrenzangebot zu vergleichen und möglicherweise aus einem Wechsel zu profitieren. Hierfür muss man auf dem Laufenden bleiben. Newsletter-Abonnements sorgen ebenfalls für Aktualität.
Tipp 9: Vermittler für Girokonten
Girokontenmakler offerieren im Internet, auf schwarzen Brettern oder in Regionalzeitungen. Diese Vermittler leben von den Provisionen, die sie mit der Bank vereinbaren, oder auch von den Prämien. Der Girokontosuchende kann sich mit seinen konkreten Anforderungen, die er an sein zukünftiges Girokonto stellt, an einen solchen Makler wenden. Dieser besitzt umfangreiche Informationen, die über die eines Laien hinausgehen. Für die einzelnen Angebote hat er möglicherweise sogar individuelle Preisvorteile für die Kunden ausgehandelt.
Tipp 10: GK-Party
Jeder kennt die Schmuck-, Kosmetik- oder Tupper-Party. Die ins Leben gerufene GK-Party informiert dann über die neuesten Prämien und Sachleistungen. Wechselfreude sei hierbei vorausgesetzt. Schon ein kleiner Kreis von 5-10 Leuten kann bei richtiger Konditionsübersicht durch gegenseitige Vermittlung von Konten ein attraktives Prämienangebot wahrnehmen.