Zinssatz Sparbuch im Vergleich

Das Sparbuch ist nach der Vorstellung vieler Deutscher die Geldanlage schlechthin: konservativ, sicher und renditestark. Dass das in der Form leider nicht richtig ist, bemerkt man dann, wenn man das Sparbuch mit anderen Geldanlagen vergleicht - im schlechtesten Fall aber auch erst dann, wenn man nach einer gewissen Haltezeit des Sparbuchs die erste Rendite erhält und feststellt, dass diese ausgesprochen mager ist.

Zunächst kommt es natürlich darauf an, an welche Bank man sich wendet und welche Zinsen die jeweilige Bank für das Sparbuch anbietet, denn die Zinsunterschiede sind je nach Bank gewaltig - bietet derzeit der Topanbieter 1,70 % p.a. für das Sparbuch an (Postbank), so findet man bei der Konkurrenz, darunter klassische Filialbanken, aber auch Direktbanken, Zinssätze von teilweise nur 0,25 %.

Anleger müssen außerdem beachten, dass beim Sparbuch eine Kündigungsfrist besteht und ein Sparbuch entsprechend nicht so flexibel gehandhabt werden kann, wie beispielsweise ein Tagesgeldkonto oder ein Kreditkartenkonto. Die Kündigungsfrist selbst ist je nach Sparbuch unterschiedlich und ist im geschlossenen Vertrag, der vom Anleger unterschrieben wurde, nachzulesen - üblich sind Kündigungsfristen von drei Monaten oder einem Monat.

Wird die Kündigungsfrist bei der Auflösung des Sparbuchs bzw. dem Abzug des Kapitals nicht beachtet, so muss der Sparer eine Vorfälligkeitsentschädigung bezahlen, die auch wiederum je nach Bank unterschiedlich berechnet wird und zumeist von der Höhe des abgezogenen Kapitals abhängt.

Es leuchtet im Grunde nicht ein, wieso man in heutigen Zeiten ein Sparbuch eröffnen sollte, da bereits das Tagesgeld eine bessere Rendite bietet, zumindest was die Topangebote angeht - und das ohne, dass der Sparer sich an die Bank langfristig oder mittelfristig bindet. Es ist also wirklich die Frage, wie sinnvoll ein Sparbuch überhaupt ist, und ob man sich nicht nach einer besseren Alternative umsehen sollte.

Das einzig Positive bei einem Sparbuch ist eigentlich, dass es sich um eine sichere Geldanlage handelt und der Anleger keine direkte Gefahr läuft, Verluste zu erwirtschaften - ist die Rendite allerdings besonders gering und die Inflation hoch und kommen vielleicht sogar noch Gebühren hinzu, so handelt es sich letztendlich doch um ein Verlustgeschäft und nicht um eine gewinnbringende Geldanlage für den Sparer.