Günstiger Baukredit aus der Schweiz

Wer bauen möchte, der kann selten den Hausbau oder den Hauskauf und die Renovierung auf einen Schlag zahlen und ist oft dazu gezwungen, sich die fehlende Summe in Form einer Finanzierung irgendwie zu leihen. Natürlich möchte niemand mehr bezahlen als er muss und ist dabei auf der Suche nach der stets günstigsten Finanzierung.

Die ist in Deutschland in Form der günstigen KfW Kredite gegeben, jedoch sind diese meist an bestimmte Anforderungen gebunden und können nur einmal im Leben, außer im Falle einer Sonderförderung, genutzt werden. Die Baukredite deutscher Banken sind zwar im Vergleich zu anderen Krediten und Kreditkonditionen immernoch recht günstig, aber mehr auch nicht, da Schweizer Banken oft den Zins, den deutsche Banken verlangen, noch einmal unterbieten können.

Und: Schweizer Banken vergeben die Baukredite aus der Schweiz nicht nur an Schweizer, sondern auch an Deutsche. Der Vorteil ist, dass die Zinsen für einen Baukredit aus der Schweiz oft nur bei 2 % liegen - und damit kann in Deutschland oft nur die KfW mithalten und kaum eine Bank. Und letztendlich ist es nicht entscheidend, was für eine Summe man sich leiht, sondern wie hoch der Zins hierfür ist - dieser sagt letztendlich immer aus, ob ein Kredit günstig ist oder nicht.

Aber wo Licht ist, ist auch Schatten. Bei einem Baukredit aus der Schweiz ist ein Nachteil, dass diese selten in Euro laufen, sondern in Schweizer Franken oder Yen. Das heißt: Zusätzlich zu den Zinsen fällt hier ein Währungsrisiko an - zuerst darin, dass man die benötigte Summe in Franken umrechnen muss. Da der Franken zwar sehr stabil ist, aber weniger Wert als der Euro - man muss also mehr Schweizer Franken leihen als Euro. Bei einem benötigten Kapital von 200.000 Euro muss man bei einem Wechselkurs von z. B. 1,26 252.000 Schweizer Franken (SFR) leihen.

Sollte sich der Wert des Euro aber gegenüber dem Schweizer Franken (wenn die Summe in Schweizer Franken aufgenommen wurde) verschlechtern, so muss auch mehr zurückgezahlt werden. Umgekehrt kann das Kursrisiko natürlich auch günstig sein, wenn der Kurs des Euro steigt.

Beispiel: Wird ein Baukredit aus der Schweiz zu 200.000 Euro bei einem Wechselkurs zu 1,26 aufgenommen, so liegt die Leihsumme bei 252.000 Schweizer Franken. Sollte sich der Kurs des Euro auf 1,20 verschlechtern, so müssen statt 200.000 Euro 210.000 Euro zzgl. Zinsen zurückgezahlt werden - also 5 % mehr. Bei einer Kursverbesserung des Euro auf einen Wechselkurs von 1,30 Euro müssten jedoch nur knapp 194.000 Euro zzgl. Zinsen zurückgezahlt werden.

Wenn möglich sollte deswegen immer ein Euro Darlehen, auch wenn die Zinsen dafür höher sein sollten, aufgenommen werden, um Währungssicherheit zu haben. Das Währungsrisiko lohnt sich nur für Anleger, denen geringe Schwankungen egal sein können oder die Erfahrungen mit Währungshandel haben.

Jedoch bestehen auch jede Menge weitere Risiken bei einem günstigen Baukredit aus der Schweiz - so werden die oft sehr niedrigen Zinsen oft nur für einen Zeitraum von 1 - 2 Jahren gewährt, sozusagen als Bonus, da gerade am Anfang noch sehr wenig Kapital bei einem Kreditnehmer durch den Hausbau vorhanden ist.

Nach diesem Zeitraum liegen die Zinsen bei einem Baukredit aus der Schweiz oft auf dem gleichen Niveau wie die Zinsen deutscher Banken - man spart somit nur am Anfang und muss vorerst weniger zurückzahlen. Sollten die Zinsen jedoch über das Niveau deutscher Banken angehoben werden, so ist man deutlich schlechter gestellt. Über welchen Zeitraum die günstigen Zinsen gewährt werden, ist je nach Vertrag unterschiedlich, denn auch längere und kürzere sind möglich.

Dazu kommt, dass es in der Schweiz nicht nur seriöse Anbieter gibt, denn auch dort hat sich die hohe Nachfrage aus Deutschland nach einem günstigen Schweizer Baukredit herumgesprochen - das heißt, dass man vor dem Abschluss eines Vertrages stets Informationen und Erfahrungen anderer Kunden einholen sollte, z. B. in diversen Foren im Internet.

Generell gilt auch bei einem Baukredit aus der Schweiz wie auch bei einem Baukredit aus Deutschland: Man muss die Raten, egal wie günstig die Zinsen sind, auch problemlos bezahlen können. So sollte man stets abzüglich aller Kosten und Raten mindestens 20 % seines Nettoeinkommens pro Monat noch zur Verfügung haben, da sonst im Fall des Falles schnell die Luft knapp werden kann.

Zudem gelten bei einem Baukredit aus der Schweiz die gleichen Anforderungen wie in Deutschland - zwar wird die SCHUFA nicht berücksichtigt, aber wer nicht über eine ausreichende Bonität verfügt, die die Schweizer Banken ausführlich in Form diverser Unterlagen nachgewiesen haben wollen, der bekommt auch keinen Baukredit aus der Schweiz. Ohne ein sicheres und vergleichsweise hohes Einkommen wird es also nichts. Grundsätzlich kann gesagt werden: Wer aufgrund seiner zu geringen Bonität keinen Baukredit von einer deutschen Bank erhält, bekommt auch keinen Baukredit von einer Schweizer Bank.