Orderkosten: Je höher die Order, desto eher lohnt es sich!

Die beste Nachricht gleich zuerst: Der sogenannte "Parketthandel" der Börse in Frankfurt ist eine reine Fernsehkulisse. An der Börse Frankfurt wird der Aktienhandel über ein Xetra genanntes Computerprogramm abgewickelt. Die Folge ist, dass die Courtage, also die Gebühren für die Makler selbst, damit weggefallen ist. Dennoch bleiben nicht unwesentliche Kosten für die Order, also für den Ankauf oder Verkauf von Aktien. Diese variieren je nach Anbieter. Eines ist aber bei allen gleich: je höher der Wert der gehandelten Aktien, desto geringer fällt die anteilige Ordergebühr ins Gewicht.

Vorher rechnen lohnt sich

Eine Order wird begleitet von den Orderkosten, die sie unbedingt mit einrechnen sollten, ehe Sie ein Aktienvolumen erwerben möchten. Denn der Zuwachs plus die Dividende sollte auf jeden Fall die Orderkosten des Ankaufs und zusätzlich die des Verkaufs und die Depotgebühren mindestens decken. Erst der Betrag, der darüber liegt, ist der Gewinn. Formel also:

Gewinn = Aktienkurs Verkauf plus Dividende minus Orderkosten Ankauf minus Aktienkurs Kauf minus Orderkosten Verkauf minus Depotgebühr (für das Verwahren der Aktien).

Diese Rechnung, und zwar auf Vollkostenbasis (= ALLE anfallenden Kosten) sollten Sie unbedingt vor dem Kauf anstellen. Damit Sie wissen, ab welchem Kurs ein Verkauf überhaupt lohnenswert ist. Bei den Beträgen darunter schließen Sie die Transaktion mit Verlust ab.

Der optimale Preismix - für jeden Händlertypen passend

Bevor Sie eine Order tätigen, müssen Sie ein Depotkonto eröffnen. Hierbei stellt sich die entscheidende Frage: Was für ein Händlertyp möchten Sie sein? Möchten Sie eher wenige Order pro Jahr tätigen, dann passt ein Konto zu Ihnen, das durch eine niedrige Grundgebühr auffällt. Oder möchten Sie viele Order platzieren? Dann sollte die Ordergebühr das entscheidende Merkmal sein.

Ordergebühr - fixe und variable Kosten

Je nach Anbieter besteht die Ordergebühr aus einem Mix aus fixen Kosten, d.h. die Kosten sind von der Orderhöhe unabhängig. Und aus variablen Kosten, also einen Prozentsatz vom Gesamtbetrag.

An Fixkosten fällt zunächst die Basisprovision pro Order an, sie liegen bei Online-Anbietern zwischen 5 Euro und 25. Hinzu kommt mindestens die Xetra-Gebühr, sie beträgt pro Order 0,95 Euro. (Wird nicht extra aufgeführt, sondern ist oft Bestandteil des Postens "Fremdkosten und Gebühren".)

Die variablen Kosten kommen hinzu, die meisten Anbieter verlangen einen prozentualen Anteil am Ordergesamtwert, z. B. 0,25 Prozent. Dieser wird jedoch oft gekoppelt mit einem Mindestwert. Beispiel: 0,25% von 1.000 sind 2,50. Beträgt der Mindestwert jedoch z. B. 9,95, dann sind diese 9,95 quasifix bis zu einem Aktienwert von 3.980 Euro.

Darüber hinaus sind, je nach Anbieter, Extragebühren fällig, z. B. Limitgebühren. Diese fallen bei einigen Anbietern an, wenn Sie Ihre Order, was Sie tun sollten, limitieren.

Zu guter Letzt ein Tipp: spielen Sie ruhig ein paar Szenarien rechnerisch durch. Viele Anbieter offerieren die Möglichkeit eines Demokontos.