Auto leasen ohne Anzahlung

Für das Leasing eines Autos wird häufig neben der monatlichen Leasingrate und der Schlussrate, wenn man das Fahrzeug übernehmen möchte, auch eine Anzahlung fällig. Diese dient zum einen der Absicherung des Leasingpartners, zum anderen aber auch dazu, die monatlichen Leasingraten zu mindern.

Ein Auto kann man auch ohne Anzahlung leasen, jedoch sind damit einige Nachteile verbunden. Zum einen wird die fehlende Anzahlung natürlich auf die monatliche Leasingrate umgelegt - fällt die Anzahlung bei einem Auto Leasing weg, so steigt die monatliche Rate meist um die entfallende Leasingrate anteilig an. Sollte der Leasingvertrag z. B. über 36 Monate laufen und eine Anzahlung von 6.000 Euro verlangt werden, so wird beim Auto Leasen ohne Anzahlung mindestens diese Anzahlung zu 36 Teilen, also 166,68 Euro, auf die monatliche Rate umgelegt.

In der Praxis steigt die Leasingrate ohne Anzahlung jedoch meist noch höher als mit Anzahlung, da auch Folgekosten, die bei einem Leasing mit Anzahlung entfallen, mit in die monatliche Rate einkalkuliert, was letztendlich zu einer noch höheren Leasing Rate führt.

Ein weiterer Nachteil ist, dass bei einem Auto Leasing ohne Anzahlung der Leasingkunde meist noch strenger beurteilt wird als mit Anzahlung. Denn sollte er in der Lage sein, die meist recht hohe Anzahlung zu stellen, ist dessen Bonität teilweise belegt. Ein Kunde, der ein Auto leasen möchte ohne Anzahlung weckt jedoch Zweifel an der Bonität, da eben nicht mit einer Anzahlung das Risiko gemindert werden kann.

Das heißt, dass eingehend mittels einer Bonitätsabfrage bei der SCHUFA, anhand eines Einkommensnachweises und ggfs. einer Bank, wenn diese das Leasing anbietet, vorab überprüft wird, ob der zukünftige Leasingkunde überhaupt in der Lage ist, die höheren Leasing Raten zu bedienen. Sollte hier festgestellt werden, dass Zweifel an der langfristigen Zahlungsfähigkeit bestehen, wird das Auto leasen ohne Anzahlung oft verweigert.

Dazu kommt das Risiko des Restwerts: Dieser entspricht zwar auch bei einem Leasing ohne Anzahlung dem mit Anzahlung, aber aufgrund der höheren monatlichen Raten besteht ein höheres Risiko, dass dieser nicht gestellt werden kann. Man muss sich als Leasingkunde stets vor Augen halten, dass mit dem Leasing ein Auto nicht finanziert, und damit Eigentum an diesem erworben wird, sondern nur über lange Zeit gemietet wird.

Und wie auch bei einem Mietfahrzeug nach der Rückgabe geprüft wird, ob mehr Schäden als erwartet vorhanden sind, ist die auch bei einem Leasingfahrzeug der Fall. Das heißt, dass der ursprünglich vereinbarte Restwert meist utopisch ist, denn schnell hat man sich auch ohne eigenes Verschulden irgendwo einen Kratzer eingefangen, der den Restwert, der von einem Fahrzeug fast ohne Schäden (bis auf normale Verschleißschäden) ausgeht, stark senkt. Somit fällt beim Restwert Leasing fast immer eine hohe Differenz zwischen vereinbarten Restwert und tatsächlichem Restwert an.

Übrigens: Auch bei einem Top gepflegten Leasing Fahrzeug kann der Restwert geringer sein - denn letztendlich zählt hier nur, welchen Preis der Leasingpartner dann mit diesem Fahrzeug am Markt erzielen kann - sollte ein geleastes Fahrzeug auf einmal nicht mehr nachgefragt werden und die Preise somit tief im Keller sein, so muss man auch hier die Differenz zwischen vereinbartem und tatsächlichen Restwert tragen.

Wie auch beim Leasing mit Anzahlung lohnt sich auch Auto leasen ohne Anzahlung meist nur für Selbständige. Diese sollten vorab genau durchrechnen, welche Option für sie interessanter ist. Mit einem Leasing ohne Anzahlung lassen sich höhere monatliche Kosten erzielen und absetzen, jedoch geht hier auch die Möglichkeit der Absetzbarkeit der Leasing Anzahlung verloren. Gerade wenn langfristig höhere Betriebsausgaben zur Steuerminderung erzielt werden sollen, und nicht nur kurzfristig, kann sich das Auto leasen ohne Anzahlung eher lohnen.