Wann und wie kauft man Heizöl am besten, damit es möglichst günstig ist? Die meisten Heizölkäufer verlassen sich bei dieser Frage schlicht und ergreifend auf ihre Gewohnheiten: entweder man bestellt genau dann Heizöl, wenn der eigene Vorrat zur Neige geht und auch dann wird nur so viel gekauft, wie man braucht, oder man bestellt in jedem Jahr etwa zur gleichen Zeit, weil angenommen wird, dass das Heizöl dann am billigsten ist. Manch einer bestellt auch einfach gemeinsam mit einem Nachbarn und hofft so, möglichst viel Geld zu sparen.

Das Problem: die angesprochenen Annahmen der Heizölkunden decken sich in keiner Weise mit der Realität.

Heizöl Sammelbestellungen

Das Problem bei einer Heizöl-Sammelbestellung ist, dass alle Teilnehmer der Bestellung gesamtschuldnerisch haften. Das bedeutet, dass die übrigen Teilnehmer finanziell einspringen müssen, wenn einer der Teilnehmer die gestellte Rechnung nicht begleicht. Hinzu kommt, dass Sammelbestellungen von Heizöl nicht zwangsläufig in jeder Konstellation Sinn machen: prinzipiell können Sie davon ausgehen, dass bei einer Bestellmenge von mehr als EUR 30000 nicht weiter gespart werden kann, denn in einen Tankwagen bzw. Hängerzug kann grundsätzlich maximal eben diese Menge transportiert werden.

Darüber hinaus sollte man als Teilnehmer einer Heizöl Sammelbestellung mit großem Eigenbedarf wissen, dass die Teilnehmer mit verhältnismäßig geringer Bestellmenge von ihnen subventioniert werden und damit selbst eher draufzahlen. Einleuchtend ist wohl, dass bei einer Einzelabnahme in Höhe von 4000 Litern der Heizölpreis günstiger ist, als bei einer Abnahme von 4 x 1000 Liter.

Pro Sammelbestellung:

• Besteller, die nur einen kleinen Bedarf (also weniger als 2000 Liter) haben, können bei Sammelbestellungen etwa 2 bis 5 Prozent an Kosten sparen


• das Heizöl kann kostengünstiger als bei einzelnen Touren in einer organisierten Tour geliefert werden

Contra Sammelbestellung:

• der Abstimmungsaufwand zwischen den Teilnehmern der Bestellung ist groß, viel Flexibilität vonnöten


• die Wahl des richtigen Zeitpunkts zum Heizölkauf kann nicht alleine, sondern nur mit den anderen Teilnehmern der Sammelbestellung gemeinsam getroffen werden


• Kunden mit einem erhöhten Heizölbedarf (mehr als 3000 Liter) zahlen ggf. mehr, als sie müssten, wenn die restliche Sammelbestellung sich aus Teilnehmern mit Kleinmengenbedarf zusammensetzt


• gesamtschuldnerische Haftung der Teilnehmer: wird von einem der Teilnehmer die Heizölrechnung nicht beglichen, stehen die anderen dafür gerade

Der richtige Kaufzeitpunkt

Die größte Einsparung lässt sich noch immer erzielen, wenn man den richtigen Kaufzeitpunkt wählt. Innerhalb eines Kalenderjahres schwankt der Heizölpreis teilweise stark, durchschnittlich zwischen 10 und 15 Cent pro Liter. Eine solche Schwankung ergäbe bei einer Bestellmenge von 3000 Litern eine Preisdifferenz von immerhin EUR 300 bzw. EUR 450. Entscheidend für eine möglichst große Ersparnis ist, wann genau das Heizöl bestellt wird.

Sieht man sich Heizölpreis Statistiken und Jahresvergleiche an, so kommt man schnell zu dem Schluss, dass die Monate, in denen der Heizölpreis sinkt, nicht jedesmal dieselben sind - mal ist es der Januar, mal der Mai, Juni, November oder Dezember etc. Das bedeutet, dass man die aktuelle Preisentwicklung jährlich im Auge behalten und so, anhand des durchschnittlichen Preisniveaus des Vorjahrs, entscheiden muss, wann der Heizölpreis einen möglichen Tiefstand erreicht hat und damit der optimale Zeitpunkt für den Heizölkauf gekommen ist.

Die richtige Bestellmenge

Wurde der richtige Kaufzeitpunkt gefunden, gilt es, die optimale Bestellmenge zu finden. Verzichten Sie dabei am besten darauf, Ihren jährlichen Bedarf aufzusplitten in mehrere Bestellungen, hierfür kommen erhöhte Kosten auf Sie zu. Grund: der Heizölpreis Unterschied beträgt zwischen 1000 und 3000 Litern in aller Regel mehr als 5 Cent pro Liter Heizöl. Das würde bedeuten, dass Sie bei Bestellung von 1000 Litern x 3 mindestens EUR 150 mehr bezahlen würden, als bei der Bestellung von 1 x 3000 Litern.

Angenommen, Ihr Heizölbedarf liegt bei 3000 Litern pro Jahr:

• Gesamtlieferung: Bei einer Menge von 3000 Litern und einem Preis inkl. Mehrwertsteuer von EUR 90,68 / 100 Liter ergibt sich ein Gesamtpreis pro Lieferung von EUR 2720,34 und ein Gesamtpreis pro Jahr von EUR 2720,34


• 2 Teillieferungen: Bei einer Menge von 1500 Litern und einem Preis inkl. Mehrwertsteuer von EUR 91,78 / 100 Liter ergibt sich ein Gesamtpreis pro Lieferung von EUR 1378,02 und ein Gesamtpreis pro Jahr von EUR 2756,04. Mehrkosten: EUR 35,70


• 3 Teillieferungen: Bei einer Menge von 1000 Litern und einem Preis inkl. Mehrwertsteuer von EUR 94,25 / 100 Liter ergibt sich ein Gesamtpreis pro Lieferung von EUR 918,68 und ein Gesamtpreis pro Jahr von EUR 2827,44. Mehrkosten: EUR 107,10

Günstiger als eine Aufsplittung Ihres Heizölbedarfs ist oftmals eine Heizölfinanzierung - ausschlaggebend für einen Kostenvergleich ist die Differenz zwischen anfallenden Zinsen für die Finanzierung (Effektivzins) und die Mehrkosten bei Teilbestellungen. Rechenbeispiel:

Die Bestellmenge beträgt 1500 Liter pro Jahr, was einer Finanzierungssumme von EUR 1230,01 entspricht. Bei einem Kauf des Heizöls in drei Teilbestellungen à 500 Liter würden sich die Gesamtkosten auf EUR 1504,77 ergeben. Bei einer Heizölfinanzierung mit einer Laufzeit von 12 Monaten und einem Zinssatz von 6,94 % ergeben sich monatliche Raten in Höhe von EUR 109,61 bzw. eine Gesamtsumme von EUR 1315,32 - eine Ersparnis im Vergleich zur Teillieferung von EUR 189,45.