Auf einen Blick: Depotgebühren
Devisen, Derivate, Wertpapiere – wer damit handeln möchte, kommt an einer Depoteröffnung nicht vorbei. Für die Eröffnung und Führung eines Depots sowie für Transaktionen können Gebühren anfallen, die die Rendite des Anlegers schmälern. Welche Gebühren für welchen Anlegertyp relevant sind und wie Sie ein möglich günstiges Depot finden, erfahren Sie bei uns.
Grundsätzliches: Was ist eigentlich ein Depot?
Ein Depot ist im Grunde mit einem Banktresor zu vergleichen - mit dem einzigen Unterschied, dass die Wertpapiere nicht mehr wie früher im Papierformat, sondern nur noch in digitaler Form bestehen. Gekaufte Wertpapiere werden im Depot eingebucht, Rendite oder Guthaben jedoch nicht – es besteht immer und ausschließlich aus Wertpapierbeständen, weswegen die Angabe eines Referenzkontos bzw. eines Verrechnungskontos zwingend bei der Eröffnung eines Depots notwendig ist. Es ist für interessierte Anleger unbedingt erforderlich, sich im Vorfeld über Depot Grundlagen zu informieren, um sich über Funktionsweise, Risiken und Chancen des Wertpapierhandels im Klaren zu sein.
Mit diesen Depotgebühren müssen Sie rechnen
Finanzdienstleister wie herkömmliche Banken oder Online-Broker erheben Gebühren für die Verwaltung der Wertpapiere, also für das Depot. Grundsätzlich unterscheidet man hierbei zwischen drei Arten von Gebühren, und zwar:
- Gebühren für die Depotführung
- Transaktionsgebühren und den
- Ausgabeaufschlag
Depotgebühren fallen entweder pauschal oder anteilig an. Bei einer Pauschale entstehen Kosten ganz unabhängig davon, ob und in welchem Umfang das Depot überhaupt genutzt wird – also auch dann, wenn keine einzige Transaktion durchgeführt wird. Je nach Anbieter werden die pauschalen Gebühren jährlich, quartalsweise oder monatlich abgerechnet und vom angegebenen Referenzkonto abgebucht. Pauschale Gebühren für die Depotführung lassen sich am ehesten mit Kontoführungsgebühren vergleichen.
Bei anteiligen Depotgebühren orientiert sich die Höhe der Kosten entweder am Orderverhalten des Anlegers oder am durchschnittlichen Depotwert.
Transaktionsgebühren entstehen, wenn das Depot aktiv genutzt wird, also für jede Bewegung bzw. Umschichtung, die der Anleger vornimmt. Beeinflussende Faktoren für die Höhe der Gebühren ist die Anzahl der Kaufaufträge und Verkaufsaufträge, das Ordervolumen, das Depotvolumen und wie die jeweilige Order erteilt wird – per Internet, telefonisch, per Fax oder vor Ort in einer Bankfiliale.
Der Ausgabeaufschlag oder auch Agio bzw. Load fällt einmalig an, wenn der Anleger Anteile an einem Investmentfonds kauft. Angegeben wird diese Gebühr immer in Prozent, bei Aktienfonds liegt er durchschnittlich bei fünf, bei Rentenfonds bei etwa drei Prozent. Ausschlaggebend für die Höhe des Ausgabeaufschlags ist auch, ob bei der Berechnung der niedrigere Rücknahmepreis (Nettomethode) oder der höhere Ausgabepreis (Bruttomethode) zu Grunde gelegt wird – hier hilft im Vorfeld ein Blick in das Wertpapierprospekt.
Übrigens: Nicht immer wird ein Ausgabeaufschlag verlangt – bei den so genannten No-Load-Fonds wird auf diese Gebühr verzichtet. Dafür werden jedoch zumeist hohe Verwaltungsgebühren fällig, die den Anleger, je nach Anlegeverhalten, mehr kosten können, als ein nur einmalig erhobener Ausgabeaufschlag.
Unterschiedliche Gebührenmodelle für unterschiedliche Anlegertypen
Nicht jedes Gebührenmodell ist für jeden Anleger geeignet – entscheidend für die Wahl ist immer das Anlegerverhalten:
Ein „kostenloses„ Depot, also ein Depot ohne pauschal erhobene Gebühren, eignet sich insbesondere für langfristig orientierte Anleger, da vergleichsweise hohe Transaktionskosten bei nur wenigen Käufen und Verkäufen, bedingt durch lange Haltezeiten, nicht ins Gewicht fallen.
Auf niedrige Orderkosten hingegen sollten Anleger achten, die auf einen vergleichsweise schnellen An- und Verkauf, also auf kurze Haltezeiten ihrer Wertpapiere, setzen. Je nach Ordervolumen macht es entsprechend Sinn, höhere pauschale Depotgebühren in Kauf zu nehmen und dafür günstig zu traden.
Sollten sie zu der Art von Anlegern gehören, die in etwas größeren zeitlichen Abständen ihr Depot umschichten, empfiehlt sich ein goldener Mittelweg: gemäßigte Transaktionskosten, gepaart mit vergleichsweise niedrigen Depotkontoführungsgebühren, führen zu moderaten Gesamtkosten für den Anleger.
Fazit: Werden Sie sich vor Eröffnung des Depots im Klaren darüber, zu welchem Typ Anleger Sie gehören und vergleichen Sie dann die unterschiedlichen Angebote von Filialbanken, Direktbanken, Online-Brokern und sonstigen Finanzdienstleistern. Sollte sich Ihr Anlegerverhalten ändern empfiehlt es sich, das Depot auf ihre neuen Bedürfnisse hin auszurichten und ggf. den Anbieter zu wechseln, um Kosten zu sparen und das Schmälern der Rendite zu minimieren.
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