Rohstoffe werden als Optionen, Futures oder Forwards, also als Derivate an Rohstoffbörsen, oder aber im Kassamarkt gehandelt. Man unterscheidet zwischen Börsen, die sich gezielt nur auf eine Rohstoffgruppe festgelegt haben, wozu zum Beispiel die London Metal Exchange für Basismetalle gehört, und andere Börsen, an denen mehr als eine Produktgruppe gehandelt werden, also zum Beispiel Getreide und Metalle, wie es am Chicago Board of Trade der Fall ist.

Interessant sind zunächst die Handelsplätze, die relevant sind für die Preisbildung von Produkten der Société Générale: für Silber und Gold die London Bullion Market Association LBMA, für Palladium und Platin der London Platinum and Palladium Market LPPM, für Brent die International Petroleum Exchange IPE und für Kupfer und Aluminium bzw. für Basismetalle die London Metal Exchange LME.

LPPM und LBMA

Die LPPM und die LBMA stellen gewissermaßen die Ausnahmen unter den Rohstoffmärkten dar: es handelt sich bei ihnen nicht um Börsen, sondern vielmehr um OTC-Märkte, also Over the Counter Märkte, bei denen die Parteien direkt miteinander abschließen, wobei zur Vermittlung in aller Regel ein Broker oder eine Bank auftreten. Für derartige OTC Edelmetallgeschäfte sind die LPPM und die LBMA die wichtigsten Handelsplätze der Welt - zu den Kunden gehören unter anderem Investoren, Produzenten und Zentralbanken. Der Zeitpunkt der Festsetzung des Referenzpreises bezüglich Angebot und Nachfrage (Fixing)hängt vom Umfang ab, erfolgt jedoch immer zwischen 9.45 Uhr und 14 Uhr.

LME

Bezüglich Industriemetalle ist die London Metal Exchange die weltweit wichtigste Börse - ihr Handelsvolumen lag alleine im Jahr 2003 bei 2000 Milliarden USD. An der LME werden Zinn, Zink, Nickel, Kupfer, Blei und Aluminium gehandelt und abgesehen von Aluminium und Kupfer (New York Mercantile Exchange) besitzt die LME bei diesen Metallen gewissermaßen eine Monopolstellung. Eingeteilt werden die Mitglieder der LME in 5 verschiedene Kategorien: der höchste Rang entspricht den Ring Dealing Members (11 Marktteilnehmer). Diese haben das Recht, im Ring zu handeln, was in etwa unserem Parkett entspricht.

IPE

Die IPE entstand im Jahr 1980 aus einem gemeinsamen Projekt zwischen institutionellen Futureshändlern und Energieunternehmen, zum ersten Mal wurde 1988 ein Future auf Brent notiert, heutzutage ist die IPE die führende Börse in Europa für Optionen und Futures auf Energieprodukte: ihr Tagesumsatz liegt bei 2 Milliarden Dollar. Der Handel wird entweder im Pit als Open Outcry Trading oder elektronisch abgewickelt - der Name Open Outcry ist durchaus wörtlich zu nehmen.