In unsicheren Zeiten sind viele Anleger auf der Suche nach einer Geldanlage, die krisensicher ist - also einer Kapitalanlage, die nicht an Wert verliert, auch wenn die Kurse an den Börsen schwanken und die Währungen instabil sind. Mitunter gilt Gold als besonders krisensicher, und so hat sich in den letzten Jahren ein gewisser Run auf Gold in Barren, aber auch auf Papiergold, entwickelt.

Aufgrund der Währungsrelation Euro - Dollar befindet sich die Goldnotierung Feinunze in Euro deutlich unter der Feinunze in Dollar. Wegen der niedrigen Dollar Kurse und dem gleichzeitig stabilen Euro wurden auch im Zuge der Finanzkrise bzw. Griechenlandkrise immer weitere Alltime Highs für den Goldpreis erzielt - dies legt nahe, wie eng ein Goldkauf an ein Währungsrisiko geknüpft ist.

Gold: inflationssicher mit starker Rendite?

Sie sind der Meinung, dass Gold als Geldanlage eine starke Rendite hat? Sie täuschen sich: eine reine Renditebetrachtung zeigt, dass der Goldpreis 1980 auf etwa 850 Dollar je Unze, also 31,10 Gramm, gestiegen war, und danach abstürzte - und das, obwohl Gold zu diesen Zeiten als krisensicher und inflationssicher betrachtet wurde.

Gerne wird damit argumentiert, dass sich der Mensch seit Jahrtausenden von diesem gelben Metall hat faszinieren lassen, und dies wird sich auch nicht ändern - ein fadenscheiniges Argument, deren Logik sich rational agierenden Anlegern entzieht, denn sofern man die Inflation berücksichtigt, hätte der dieser Goldpreis entsprechend bei etwa 2500 Dollar liegen müssen.

Wie krisensicher ist Gold wirklich?

Allgemein gilt: der Ankauf von Goldbarren und Goldmünzen soll der Krisensicherung dienlich sein. Dies bewahrheitet sich jedoch nur dann bzw. macht nur dann auch tatsächlich Sinn, wenn Zeiten anbrechen, in denen abseits der Arbeitskraft und dem Gold, das gehortet wurde, nichts anderes mehr zählt - was, nüchtern betrachtet, erst einmal ein ausgesprochen unwahrscheinlicher Fall ist.

Fakt ist jedoch, dass in den Jahren 2008 und 2009, also im Zuge der Finanzkrise, dieser als unwahrscheinlich betrachtete Fall gerne und oft in den Medien diskutiert wurde.

Daraus ergab sich ein so großer Ansturm auf Gold, dass die Edelmetallhäuser ihre Kunden im Herbst 2008 vertrösten mussten - Onlineshops für Goldbarren und Münzen wurden zeitweise geschlossen, weil die Nachfrage nicht befriedigt werden konnte. Im Herbst des Jahres 2008 hatten die Leute Angst vor einem möglichen Zusammenbruch unseres kompletten Währungssystems, mittlerweile haben Anleger eher Angst vor einer neuen Inflation.