Glasversicherung: Unnötig und teuer?

Im Rahmen einer Hausratversicherung wird die Glasversicherung immer wieder als wichtiges Extra angepriesen, welches in einer guten Hausratversicherung nicht fehlen sollte. Aber: In der Praxis stellt sich leider immer wieder heraus, dass die Glasbruchversicherung, bis auf wenige Ausnahmen, ein unnützes und teures Extra ist.

Glasbruch: Risiko und Kosten

Denn: Die Chancen, dass tatsächlich einmal etwas aus Glas, zu Bruch geht sind oft sehr gering. Man kann dies relativ einfach an sich selbst überprüfen: Wie oft ging in den letzten Jahren etwas aus Glas zu Bruch und wie hoch waren letztendlich die Kosten dafür? Dazu muss darauf geachtet werden, dass fast alle Glasversicherungen zwischen der Gebäudeverglasung und der Mobiliarverglasung unterscheiden.

Das heißt: Ist die Mobiliarverglasung ausgeschlossen und geht durch ein Missgeschick eine Tischplatte oder eine Schranktür mit / aus Glas zu Bruch, so zahlt die Glasversicherung nichts. Außerdem schränken viele Versicherungen den Versicherungsschutz oft dahingehend ein, dass nur die Reparatur an sich bezahlt wird, beispielsweise wenn das Fenster ausgetauscht werden muss, aber keine Notreparatur. Dazu ist zu beachten: Ist ein Selbstkostenbehalt in der Versicherung inbegriffen, muss die Glasversicherung häufig nicht mehr zahlen, da selbst ein kaputtes Fenster selten sehr teuer im Austausch oder in der Reparatur ist.

Hält man sich einmal genau vor Augen, wie wenig Glas tatsächlich oft im Haus vorhanden ist oder wie wenig Glasflächen in Form von Fenstern und Haustüren vorhanden sind, lässt sich das Risiko von Schäden meist sehr leicht eingrenzen. Als Faustformel gilt: Erleidet erst nach 3 - 5 Beitragsjahren einen Glasschaden, hat man oft in der Zwischenzeit mehr bezahlt, als die Reparatur kostet.

Wichtig: Für eine separate Glasversicherung kann jährlich mit Zusatzkosten, je nach Selbstbehalt von 30 bis 60 Euro gerechnet werden - in der Hausratversicherung ist diese jedoch häufig günstiger und schlägt mit einem Aufpreis von 15 - 40 Euro (je nach Anbieter) zu Buche.

Glasversicherung: Völlig unnütz?

Aus unserer praktischen Erfahrung heraus können wir verraten, dass die Glasversicherung bzw. Glasbruchversicherung nur einen Zweck hat: die Hausratversicherung verteuern und somit die Provision zu erhöhen oder aber eine im Grunde überflüssige und teure Versicherung für eine Zusatzprovision anzubieten.

Die Glasbruchversicherung lohnt sich nur in sehr wenigen Ausnahmefällen - und dann auch nur dann, wenn folgende Szenarien auch zum Neuwert versichert sind:
- für Besitzer von Wintergärten,
- wenn sehr viel Mobiliar aus Glas in der Wohnung vorhanden ist.