Geldmarktkonto - eine Anlage, die sich lohnt?

Als Geldmarkt versteht man gemeinhin denjenigen Markt, auf dem sich die Banken untereinander Geld leihen, es handelt sich also um einen Interbankenmarkt, auf dem der Anleger nur bedingt agieren kann. Eine der Möglichkeiten, auf dem Geldmarkt Geld anzulegen, ist das Geldmarktkonto, das auch als Tagesgeldkonto bezeichnet wird.

Es galt eigentlich die Faustregel: die Verzinsung steigt an, je höher der Anlagebetrag auf dem Geldmarktkonto ist. Unterschiedliche Bankofferten jedoch wurden aufgrund des starken Wettbewerbs auch auf dem kurzfristigen Geldmarkt hervorgebracht.

Grundsatz Geldmarktkonto

Der gebotene Zinssatz kann von der anbietenden Bank bzw. Sparkasse ständig an die Situation am Markt angepasst werden. Das Geldmarktkonto ist nicht mit einem Girokonto zu verwechseln, denn es ist nicht für den täglichen Zahlungsverkehr vorgesehen - Daueraufträge, Lastschriften etc. sind also nicht möglich. Die Laufzeit ist bei einem Geldmarktkonto unbefristet.

Der Zinssatz, der dem Anleger geboten wird, hängt vorrangig bzw. ausschließlich nach der Verzinsung, die Geschäftsbanken untereinander bieten: er wird tageweise ermittelt und bezieht sich auf Ausleihungen von drei- und sechs Monatsgeld zwischen den Banken. Daraus ergibt sich dann der dem Anleger gebotene Zinssatz, der beispielsweise bei 80 oder 90 Prozent des drei-Monats-Euribor Satzes liegt. Der Euribor (Euro Interbank Offered Rate) Satz bezeichnet den durchschnittlichen Zinssatz des Handels zwischen den Banken.

Die Verzinsung, die dem Anleger auf dem Geldmarktkonto geboten wird, erfährt eine monatliche oder vierteljährliche Anpassung an den Euribor-Satz: steigen die Marktzinsen, so steigt tendenziell auch die Verzinsung für die Anleger.

Geldmarktkonto und Finanzkrise

Die Refinanzierungskonditionen und die Refinanzierungsmöglichkeiten der Geschäftsbanken sind im Zuge der Finanzkrise stark erweitert worden: beispielsweise wurden durch die EZB hohe Beträge zu einem Zinssatz von nur einem Prozent an die Geschäftsbanken für jeweils ein Jahr ausgegeben.

Zu beachten ist, dass viele Geldmarktkonten bzw. Tagesgeldkonten nur dazu dienen, Neukunden mit Gutscheinen oder einem erhöhten Zinssatz auf gedeckelte Sparsummen anzuwerben - doch auch Neukunden werden irgendwann zum Bestandkunden. Es ist natürlich möglich, mehrere Geldmarktkonten bei verschiedenen Banken zu eröffnen bzw. eingezahltes Kapital kurzfristig umzuschichten.