Leasing in Fremdwährung

Eine Sonderform beim Leasing ist das Leasing in Fremdwährung. Das Leasing in Fremdwährung bringt einige Nachteile, aber auch Vorteile mit sich und ist ein spekulatives Leasing, da durch die Einbeziehung eines schwankenden Faktors ein sehr günstiges, aber auch ein letztendlich sehr teures Leasing möglich ist.

Normalerweise wird ein Leasing in der Währung des Herkunftslandes abgeschlossen, in Europa ist das in der Regel der Euro. Das heißt für die Leasingfirma und den Leasingkunden, dass von Anfang bis Ende Klarheit darüber besteht, welche Summe finanziert werden muss und welche monatlichen Raten für die gesamte Laufzeit anfallen. Das Leasing in Fremdwährung unterscheidet sich jedoch davon und findet Anwendung bei einem Leasing mit variablen Raten.

Das Leasing in Fremdwährung ist weit weniger unüblich als man meint, denn gerade große Leasingfirmen machen dies oft auch ohne des Wissen des Kunden - die möglichen Gewinne oder Verluste werden dann nur nicht an diesen weitergereicht, sondern fließen in den eigenen Topf.

Das Leasing in Fremdwährung wird häufig bei sehr großen Summen abgeschlossen bzw. wenn die Leasingfirma einen sehr großen Leasingpool bestehend aus mehreren Finanzierungen hat. Damit das Leasing in Fremdwährung abgeschlossen werden kann, gibt es mehrere Möglichkeiten - angefangen bei einer Währungsanleihe bis zu einem Kredit bei einer Bank im Ausland, die / der durch den Leasinggeber realisiert wird.

Wie funktioniert ein Leasing in Fremdwährung?

Das ist recht einfach erklärt, denn anstatt die Finanzierung in Euro aufzunehmen, wird diese einfach in einer anderen Währung, beispielsweise in Dollar oder Schweizer Franken, aufgenommen. Der Vorteil und der Nachteil zugleich bei einem Leasing in Fremdwährung ist das Währungsrisiko - steigen die Kurse der Fremdwährung ist es teurer als ein normales Leasing, fallen die Kurse jedoch, kann es sehr viel billiger werden.

Ein vereinfachtes Beispiel: Firma A möchte gerne eine Maschine leasen, die 100.000 Euro in der Finanzierung kostet. Würde sie ein normales Leasing abschließen, so wären die Raten fest bis zum Ende der Laufzeit.

Würde Firma A ein Leasing in Fremdwährung abschließen, beispielsweise in Dollar, so liegen die Finanzierungskosten immernoch bei 100.000 Euro, aber: würde der Kurs des Dollar fallen, so würden auch die Kosten sinken, würde der Kurs steigen, so steigen natürlich auch die Kosten.

Der Dollarwechselkurs liegt beispielsweise beim Abschluss bei 1,20 - die Finanzierungskosten von 100.000 Euro entspricht somit ca. 120.000 Dollar. Steigt der Dollarkurs auf 1,0, so steigen die Finanzierungskosten auf 120.000 Euro (1:1 = 120.000 Dollar) und damit müsste man 20.000 Euro mehr bezahlen (mit der Anhebung der monatlichen Rate) als die Maschine eigentlich wert ist. Oder: ca. 20.000 Euro / 16,5 % zusätzliche Mehrkosten und Verlust.

Fällt der Kurs jedoch auf 1,40, so sinken die Finanzierungskosten von 100.000 Euro auf ca 85.700 Euro. Man zahlt somit für eine Maschine mit einem Wert von 100.000 Euro nur 85.700 Euro, was einem Gewinn von 14.300 Euro bzw. 16,5 % entspricht.

Ein Leasing in Fremdwährung sollte nur dann abgeschlossen werden, wenn man selbst Erfahrungen im Währungshandel hat oder die Leasingfirma erfahren in diesem Bereich ist angesichts des Spekulationsrisikos. Dadurch, dass die Wechselkurse ständig schwanken ist auch keine feste Leasingrate mehr gegeben, da diese laufend angepasst werden muss, was man ebenfalls beachten sollte.