Billig Tanken und sparen!

Kaum etwas ärgert die meisten Autofahrer so sehr wie die aktuellen Benzinpreise - denn im Gegensatz zur steigenden Kfz Steuer oder Versicherungsprämien haben viele Autofahrer mindestens einmal in der Woche vor Augen, wie viel Geld sie wieder an der Zapfsäule lassen müssen und wir schnell sich die Preisspirale beim Tanken dreht.

Niedrige Benzinpreise sind kein Hexenwerk

Erstaunlich ist dabei, dass die hohen Preise und der starke Abfluss im Portemonnaie oft hausgemacht ist - und das nicht durch die Mineralölsteuer und seine Wahlentscheidung, welche Partei hier wieder wie hart erhöht (oder nicht), oder durch das schon fast willkürliche Anheben der Spritpreise durch die „Big 5„, sondern durch die Wahl der richtigen Tankstelle.

Denn: über 40 % aller Autofahrer treffen laut einer Studie diese überhaupt nicht, sondern fahren fast schon stoisch ungeachtet des Preises immer wieder zur gleichen Tankstelle ohne überhaupt die Preise zu vergleichen und weniger als die Hälfte aller Autofahrer nutzt die Gelegenheit zum „Vortanken„ nicht, sondern tankt dann sobald der Tank leer ist.

Billig Tanken fängt somit in erster Linie nicht bei einer Senkung der Mineralölsteuer an, sondern bei einem Preisvergleich der Tankstellen, welcher heute bereits problemlos im Internet vor Fahrtbeginn innerhalb einer Minute oder sogar unterwegs per Smartphone mit Internetzugang erfolgen kann.

Studien haben festgestellt, dass ein solcher Preisvergleich und ein zielgerichtetes Ansteuern der günstigsten Tankstelle oft mehr helfen beim Tanken zu sparen, als jeglicher oft geforderte staatliche Eingriff - z. B. durch nur einmal am Tag erlaubte Veränderungen der Preise wie sie aus Österreich, wo der Preis einmal pro Tag erhöht, jedoch beliebig oft gesenkt werden darf, bekannt sind - denn letztendlich reguliert sich über die Nachfrage der Preis.

Problem: Inaktuelle Preise

Ein Nachteil vieler Verbraucherportale im Internet sind jedoch die teilweise unzuverlässigen Daten in bestimmten Regionen, da Tankstellenbetreiber fast stündlich die Preise der Konkurrenz anzupassen scheinen. Da auch die Portale nur von der Mitarbeit der Autofahrer leben und auch Tankstellenbetreiber in diese einen Blick werfen, sind vor allem bei großen Zeitunterschieden, beispielsweise wenn man morgens den Preis vergleicht, aber mittags schon ein völlig anderes Niveau herrscht, diese Daten nicht vollkommen zuverlässig.

Auch die sogenannten freien Tankstellen bzw. Tankstellen, welche von großen Einzelhandelsketten in direkter Nähe betrieben werden, müssen nicht immer die billigste Variante darstellen, auch wenn sie aufgrund niedrigerer laufender Kosten Markentankstellen und freie Tankstellen oft unterbieten können.

Hoffnung kann hier vielleicht der ADAC bringen, welcher das oben beschriebene Konsumentenverhalten nachhaltig durch Echtzeitpreise, wie sie beispielsweise Kapitalanlegern in Form der Ticker bekannt sind, ändern möchte und Smartphonebesitzer in Form einer App direkt mit den aktuellsten Daten der günstigsten Tankstelle in der Nähe (was dank mobilem Internetzugang und GPS Ortung heute unproblematisch ist) versorgen. Leider scheitert dieses Vorhaben aktuell noch am Widerstand - überraschenderweise nicht der Tankstellen oder Mineralölfirmen - des Bundeskartellamtes, welches den Vergleichsmarkt im Internet nicht gefährden möchte.