Strukturierte Anleihen: Cobold Anleihen

Man kann beobachten, wie sich im Laufe der Zeit immer mehr eine besondere Gattung in der Welt der Anleihen entwickelt hat: strukturierte Anleihen. Es handelt sich bei strukturierten Anleihen um festverzinsliche Wertpapiere, die sich auszeichnen durch individuelle Zusatzbedingungen. Zinszahlung der Anleihen und die Rückzahlung werden durch diese Bedingungen beeinflusst, so zum Beispiel bei Corporate-Debt-Linked-Anleihen und Credit-Linked-Notes.

Bei Credit Linked Notes handelt es sich um Wertpapiere, bei denen die Rückzahlung vom Eintritt von Kreditereignissen bei Referenzschuldnern abhängt. Kommt ein Referenzschuldner seinen auferlegten Zahlungsverpflichtungen nicht nach, so muss der finanzielle Ausfall auf Anleihegläubiger übertragen - sofern es hingegen nicht zu dem so genannten Kreditereignis kommt, erzielt der Anleger eine recht attraktive Rendite mit den Credit Linked Notes.

Ebenfalls um Finanzwetten handelt es sich bei Corporate Debt Linked Anleihen, und zwar nach demselben Strickmuster, aber unter anderem Namen. Gerät nur eines der Unternehmen, die im Korb vertreten sind, zur Zahlungsunfähigkeit, kann die Anleihe nicht zum Nominalwert getilgt werden. Entweder erhält der Anleger dann einen Barausgleichsbetrag im Wert der Anleihe, oder aber die nicht bediente Anleihe.

Neben den genannten strukturierten Anleihen, lassen sich noch viele weitere kreative Erfindungen auf dem Finanzmarkt finden, die aber allesamt in das gleiche Schema, das oben erklärt wird, passen - auch wenn sich die Anleihen mitunter minimal unterscheiden, bleibt es bei dem Oberbegriff strukturierte Anleihen.

Fazit: die Zusatzbedingungen bzw. die Emissionsbedingungen müssen unbedingt ganz genau studiert werden - ohne die Bedingungen studiert zu haben, sollte man als Anleger auf keinen Fall in strukturierte Anleihen investieren. Sinn ergeben können strukturierte Anleihen als kleine Depotbeimischungen - nicht vergessen werden sollte dabei jedoch, dass es sich de facto um Finanzwetten handelt. Häufig bringen renommierte Emittenten strukturierte Anleihen auf den Markt, Anleger lassen sich von der deutlich erhöhten Verzinsung trügen und beachten nicht das zusätzliche Risiko, das schwer wiegt.

Kommt es zu einem Ausfall, so kann der Verlust des Privatanlegers nicht steuerlich geltend gemacht werden - auf der anderen Seite jedoch müssen eventuelle Zinserträge versteuert werden.