In Dachfonds investieren?

Es ist noch nicht allzu lange her, da durften private Anleger nicht in spekulative Hedgefonds investieren - dies änderte sich erst im Jahr 2004 mit dem so genannten Investmentmodernisierungsgesetz. Mit diesem Gesetz wurde es Privatanlegern erlaubt, in Single-Hedgefonds bzw. Ziel-Hedgefonds und Dach-Hedgefonds zu investieren.

Prinzipiell investiert ein Dachfonds Single-Hedgefonds: Einzelhedgefonds hingegen weisen ein ausgesprochen hohes Risiko auf, da es sich de facto bei diesen Ziel-Hedgefonds um Wetten (Warentermingeschäfte, Optionsgeschäfte) handelt, bei denen entweder auf steigende oder sinkende künftige Kurse gesetzt wird. Genutzt werden durch die jeweiligen Fondsmanager dabei diverse Strategien, die der ein oder andere Anleger vielleicht schon einmal gehört hat, so zum Beispiel die Long-Short-Equity Strategie.

Publikumsfonds

Der recht strenge Anlegerschutz setzt enge Grenzen, und so wird unter anderem verlangt, dass so genannte Publikumsfonds, die sich an Privatanleger wenden, nicht öffentlich vertrieben werden: Werbung im Fernsehen oder in Zeitungen ist verboten, ebenso nicht erlaubt ist das Auslegen von Prospekten, die Single-Hedgefonds bewerben.

Öffentlich vertrieben werden dürfen hingegen Anteile an Dachfonds, die durch die Investition in mehrere Einzel-Hedgefonds eine breitere Risikostreuung aufweisen. Es ist für den Anleger nicht notwendig, dass er eine Termingeschäftsfähigkeit bei seiner jeweiligen Bank beantragt, wenn er Anteile an einem Hedgefonds erwerben möchte.

Hedgefonds Zertifikate

Es ist ebenso möglich, dass private Anleger so genannte Hedgefonds Zertifikate erwerben: der Vorteil dieser Hedgefonds Zertifikate besteht im Gegensatz zu den Dach-Hedgefonds darin, dass der sich nach 12 Monaten einstellende Ertrag steuerfrei ist. Hinzu kommt, dass bei der Wahl der Single Hedgefonds bei Hedgefondszertifikaten keinen Restriktionen unterliegen.

Vorsicht: bei einem Dachfonds entrichtet der Anleger im Grunde doppelte Gebühren: zunächst muss der Anleger die Jahresgebühr und den Ausgabeaufschlag für den Dachfonds bezahlen. Der Dachfonds selbst muss an den Einzel-Hedgefonds Gebühren entrichten - insgesamt können die Kosten exorbitant hoch werden und sich durchaus in zweistelliger Höhe bewegen.

Da Hedgefonds einen hochspekulativen Charakter aufweisen, sollten im Grunde nur Anleger mit viel Erfahrung eine Investition in Hedgefonds in Betracht ziehen: hohe Renditechancen gehen einher mit einem hohen Risiko, das komplette Kapital zu verlieren. Hedgefondsanteile sollten entsprechend immer nur einen geringen Teil des Portfolios ausmachen, außerdem muss der Anleger die von der jeweiligen Fondsgesellschaft gestellten Bedingungen immer sehr sorgfältig studieren.