Heizkosten sparen: hydraulischer Abgleich
Nicht alle Maßnahmen zum Energiesparen innerhalb der eigenen vier Wände sind kostengünstig durchzuführen - der hydraulische Abgleich jedoch stellt eine Ausnahme dar, er zählt zu den geringinvestiven Maßnahmen. Das bedeutet: der hydraulische Abgleich ist vergleichsweise günstig und macht sich entsprechend schnell bezahlt.
Angenommen wird ein Einfamilienhaus, Baujahr 1983, 125 m ² Wohnfläche, mit einem jährlichen Heizungsverbrauch von 19000 kWh vor dem hydraulischen Abgleich.
Unterschieden werden können die folgenden drei Fälle:
Fall 1: Der hydraulische Abgleich in einem Einfamilienhaus kostet zwischen EUR 300 und EUR 500. In diesem Preis enthalten sind die Berechnung der Voreinstellungswerte und der Heizlast, die Datenaufnahme und das Einstellen der Pumpe, der Regelung und der Thermostatventile durch einen Heizungsfachmann.
Fall 2: Sind keine voreinstellbaren Thermostatventile an den Heizkörpern angebracht, ist kein hydraulischer Abgleich möglich. Nachrüstung + hydraulischer Abgleich kostet für ein Einfamilienhaus zwischen EUR 600 und EUR 1000. Tipp: ob, bei Ihren Heizkörpern voreinstellbare Thermostatventile vorhanden sind, können Sie ganz leicht herausfinden. Schrauben Sie dazu den Thermostatkopf von einem Heizkörper ab, ggf. werden Sie dazu eine Rohrzange benötigen. Unter dem Thermostatkopf sitzt das Ventilunterteil - sind auf dem Einsatz Zahlen eingraviert, ist ein voreinstellbares Thermostatventil angebracht. Sehen Sie keine Ziffern, müssen die Ventile vor dem Abgleich erst ausgetauscht werden.
Fall 3: Vor dem hydraulischen Abgleich werden die Thermostatventile und die alte Pumpe gegen eine stromsparende Hocheffizienzpumpe ausgetauscht. Vorteil: der Stromverbrauch der Pumpe kann deutlich gesenkt werden, außerdem verschwinden Strömungsgeräusche im Rohrnetz. Die Kosten liegen zwischen EUR 950 und EUR 1250 (inklusive Ventiltausch und hydraulischer Abgleich). Durch den geringeren Stromverbrauch der neuen pumpe kommt zu den gesunkenen Heizkosten (durchschnittliche Einsparung EUR 110 pro Jahr; Einfamilienhaus) auch noch ein gesunkener Stromverbrauch (durchschnittliche Einsparung EUR 75 bis EUR 100 pro Jahr).
Bei einer Fußbodenheizung bzw. einer Flächenheizung ist ein hydraulischer Abgleich oft möglich, und in der Theorie ist das Sparpotenzial gigantisch. Allerdings gibt es bislang leider keine wissenschaftlichen Erkenntnisse bezüglich des konkreten Spareffekts. Bei einer Fußbodenheizung / Flächenheizung werden keine einstellbare Thermostatventile eingestellt bzw. eingebaut, sondern so genannte Heizkreis-Regulierventile, die an den Verteilern der Fußbodenheizung angebracht werden. Sinnvoll ist in diesem Zuge auch die Nachrüstung von Einzelraumreglern, sollten diese noch nicht vorhanden sein (betrifft vor allem alte Anlagen).
Auch bei einer Einrohrheizung ist der hydraulische Abgleich möglich - das Sparpotenzial ist besonders groß, denn Einrohrheizungen sind ineffizient: sie sorgen durchschnittlich für 70 % höhere Stromkosten und 20 % höhere Heizkosten - Mehrausgaben von ca. EUR 350 pro Jahr (Einfamilienhaus). Leider ist der durch den hydraulischen Abgleich erzielte Effekt oft niedriger, als im Vergleich zu Zweirohrheizungen.
Bei einer Gasetagenheizung ist für den hydraulischen Abgleich entscheidend, wie die Pumpe arbeitet und welches Heizungssystem (Fußbodenheizung, Einrohrheizung etc.) vorliegt. Ist die Leistung der Pumpe zu groß, wird es kompliziert:
Durch Voreinstellung der Thermostatventile kann zwar überschüssiger Druck abgebaut werden, die Stromkosten für die Pumpe sinken dadurch aber nicht, hinzu kommen eventuelle Strömungsgeräusche an den Ventilen.
Möglich ist auch eine Ergänzung der Pumpe, und zwar durch einen Differenzdruckregler. Mit dessen Hilfe wird überschüssiger Druck direkt hinter dem Kessel abgebaut und Strömungsgeräusche sind im Grunde ausgeschlossen, doch auch hier wird kein Pumpenstrom gespart und die Maßnahme ist etwas teurer.
Natürlich kann man auch die komplette Gastherme tauschen und mit einer einstellbaren Pumpe der richtigen Größenklasse versehen - doch ist dies die teuerste Lösung. Vorteil: Strömungsgeräusche sind im Grunde ausgeschlossen und die laufenden Kosten gering.
Bei einem Brennwertkessel bzw. einem Gas-Brennwertkessel ist ein hydraulischer Abgleich grundsätzlich möglich und häufig auch sehr sinnvoll, denn in der Praxis bleiben Brennwertkessel oft hinter ihren Möglichkeiten: eine zu hohe Rücklauftemperatur führt zur Verfehlung der technisch machbaren Nutzungsgrade um 10 bis 20 %. Jedoch: je niedriger die Temperaturen, desto höher ist auch die Effizient, möglich mit einem hydraulischen Abgleich. Der Brennwertkessel muss aber außerdem über einen großen Modulationsbereich (gute Regelbarkeit) verfügen (beispielsweise zwischen 5 und 20 kW, Einfamilienhaus), damit das Sparpotenzial voll ausgeschöpft werden kann.
Bei einer Wärmepumpe ist bezüglich der Effizienz eine möglichst niedrige Vorlauftemperatur maßgeblich - vorausgesetzt sind dafür ausreichende und große Heizflächen, da der Raumwärmebedarf ansonsten nicht gedeckt wird. Bei zu kleinen Heizflächen kann auch ein hydraulischer Abgleich nicht weiterhelfen, einzig die Unterversorgung von manch ungünstig gelegenem Raum kann entschärft werden.
Wichtig ist auch hier die Heizungspumpe: bei einer zu großen Pumpe entsteht Überschussdruck, der für unangenehme Geräusche sorgt. Die Pumpe kann, ebenso wie bei Gasetagenheizungen, in aller Regel unkompliziert getauscht werden, fragen Sie dazu beim Hersteller Ihrer Wärmepumpe nach.
Bei Fernwärme sind die Heizanlagen in aller Regel vernünftiger dimensioniert, als bei sonstigen Heizsystemen. Das bedeutet, dass die Größe der Umwälzpumpe und die Anschlussleistung auf das Gebäude besser abgestimmt wurden. Entsprechend fällt das Einsparpotenzial bei Heizanlagen mit Fernwärme im Vergleich relativ niedrig aus.
Wird ein hydraulischer Abgleich bei einer Solarheizung, einer Erdwärmeheizung (vgl. Wärmepumpen), einer Wandheizung (vgl. Fußbodenheizungen), einer Holzheizung (Holzpellets usw.), einer Ölheizung oder einem Mini-Blockheizkraftwerk (BHKW) durchgeführt, sind keine wirklichen Besonderheiten anzumerken. Kein hydraulischer Abgleich ist möglich bei einer Elektroheizung und einem Kamin bzw. Kachelofen.
Wie hoch ist die Einsparung?
Die Einsparung an Energiekosten, die aus einem hydraulischen Abgleich resultiert, ist nicht pauschal zu beziffern, da sie von mehreren Faktoren abhängt: wie groß die Wohnfläche ist, um welches Heizungssystem es sich handelt und was der hydraulische Abgleich kostet. Ein Rechenbeispiel:Angenommen wird ein Einfamilienhaus, Baujahr 1983, 125 m ² Wohnfläche, mit einem jährlichen Heizungsverbrauch von 19000 kWh vor dem hydraulischen Abgleich.
- Fall 1: voreinstellbare Thermostatventile sind vorhanden, Kosten für den Abgleich: EUR 350; Ersparnis pro Jahr (über die Amortisationszeit bei Preissteigerung von 7 Prozent pro Jahr gerechnet) EUR 100; Amortisation: 3,5 Jahre
- Fall 2: voreinstellbare Thermostatventile werden mit eingebaut, Kosten für die Maßnahme: EUR 650, Ersparnis pro Jahr (über die Amortisationszeit bei Preissteigerung von 7 Prozent pro Jahr gerechnet) EUR 110; Amortisation: 6 Jahre
- Fall 3 : es werden zusätzlich voreinstellbare Thermostatventile und eine Hocheffizienzpumpe eingebaut, Kosten für die Maßnahme: EUR 1000, Ersparnis pro Jahr (über die Amortisationszeit bei Preissteigerung von 7 Prozent pro Jahr gerechnet) EUR 190; Amortisation: 5,5 Jahre

Kosten für den Abgleich
Die Kosten für einen hydraulischen Abgleich sind, abhängig von mehreren Faktoren, unterschiedlich. Als reine Dienstleistung kann man die Maßnahme mit einem Preis zwischen EUR 300 und EUR 500 in einem Einfamilienhaus beziffern. Maßgeblich für den Preis sind immer Aufbau und Zustand der Heizanlage, außerdem die Art der Heizungsventile, die Anzahl der Heizkörper im Haus, das Vorhandensein einer modernen Heizungspumpe und voreinstellbaren Thermostatventilen. Nicht zuletzt unterscheiden sich die Stundensätze für handwerkliche Dienstleistungen regional teilweise ganz gewaltig.Unterschieden werden können die folgenden drei Fälle:
Fall 1: Der hydraulische Abgleich in einem Einfamilienhaus kostet zwischen EUR 300 und EUR 500. In diesem Preis enthalten sind die Berechnung der Voreinstellungswerte und der Heizlast, die Datenaufnahme und das Einstellen der Pumpe, der Regelung und der Thermostatventile durch einen Heizungsfachmann.
Fall 2: Sind keine voreinstellbaren Thermostatventile an den Heizkörpern angebracht, ist kein hydraulischer Abgleich möglich. Nachrüstung + hydraulischer Abgleich kostet für ein Einfamilienhaus zwischen EUR 600 und EUR 1000. Tipp: ob, bei Ihren Heizkörpern voreinstellbare Thermostatventile vorhanden sind, können Sie ganz leicht herausfinden. Schrauben Sie dazu den Thermostatkopf von einem Heizkörper ab, ggf. werden Sie dazu eine Rohrzange benötigen. Unter dem Thermostatkopf sitzt das Ventilunterteil - sind auf dem Einsatz Zahlen eingraviert, ist ein voreinstellbares Thermostatventil angebracht. Sehen Sie keine Ziffern, müssen die Ventile vor dem Abgleich erst ausgetauscht werden.

Verschiedene Heizungsarten
Nicht bei jeder Heizungsart lässt sich ein hydraulischer Abgleich durchführen:Bei einer Fußbodenheizung bzw. einer Flächenheizung ist ein hydraulischer Abgleich oft möglich, und in der Theorie ist das Sparpotenzial gigantisch. Allerdings gibt es bislang leider keine wissenschaftlichen Erkenntnisse bezüglich des konkreten Spareffekts. Bei einer Fußbodenheizung / Flächenheizung werden keine einstellbare Thermostatventile eingestellt bzw. eingebaut, sondern so genannte Heizkreis-Regulierventile, die an den Verteilern der Fußbodenheizung angebracht werden. Sinnvoll ist in diesem Zuge auch die Nachrüstung von Einzelraumreglern, sollten diese noch nicht vorhanden sein (betrifft vor allem alte Anlagen).
Auch bei einer Einrohrheizung ist der hydraulische Abgleich möglich - das Sparpotenzial ist besonders groß, denn Einrohrheizungen sind ineffizient: sie sorgen durchschnittlich für 70 % höhere Stromkosten und 20 % höhere Heizkosten - Mehrausgaben von ca. EUR 350 pro Jahr (Einfamilienhaus). Leider ist der durch den hydraulischen Abgleich erzielte Effekt oft niedriger, als im Vergleich zu Zweirohrheizungen.
Bei einer Gasetagenheizung ist für den hydraulischen Abgleich entscheidend, wie die Pumpe arbeitet und welches Heizungssystem (Fußbodenheizung, Einrohrheizung etc.) vorliegt. Ist die Leistung der Pumpe zu groß, wird es kompliziert:
Durch Voreinstellung der Thermostatventile kann zwar überschüssiger Druck abgebaut werden, die Stromkosten für die Pumpe sinken dadurch aber nicht, hinzu kommen eventuelle Strömungsgeräusche an den Ventilen.
Möglich ist auch eine Ergänzung der Pumpe, und zwar durch einen Differenzdruckregler. Mit dessen Hilfe wird überschüssiger Druck direkt hinter dem Kessel abgebaut und Strömungsgeräusche sind im Grunde ausgeschlossen, doch auch hier wird kein Pumpenstrom gespart und die Maßnahme ist etwas teurer.
Natürlich kann man auch die komplette Gastherme tauschen und mit einer einstellbaren Pumpe der richtigen Größenklasse versehen - doch ist dies die teuerste Lösung. Vorteil: Strömungsgeräusche sind im Grunde ausgeschlossen und die laufenden Kosten gering.
Bei einem Brennwertkessel bzw. einem Gas-Brennwertkessel ist ein hydraulischer Abgleich grundsätzlich möglich und häufig auch sehr sinnvoll, denn in der Praxis bleiben Brennwertkessel oft hinter ihren Möglichkeiten: eine zu hohe Rücklauftemperatur führt zur Verfehlung der technisch machbaren Nutzungsgrade um 10 bis 20 %. Jedoch: je niedriger die Temperaturen, desto höher ist auch die Effizient, möglich mit einem hydraulischen Abgleich. Der Brennwertkessel muss aber außerdem über einen großen Modulationsbereich (gute Regelbarkeit) verfügen (beispielsweise zwischen 5 und 20 kW, Einfamilienhaus), damit das Sparpotenzial voll ausgeschöpft werden kann.
Bei einer Wärmepumpe ist bezüglich der Effizienz eine möglichst niedrige Vorlauftemperatur maßgeblich - vorausgesetzt sind dafür ausreichende und große Heizflächen, da der Raumwärmebedarf ansonsten nicht gedeckt wird. Bei zu kleinen Heizflächen kann auch ein hydraulischer Abgleich nicht weiterhelfen, einzig die Unterversorgung von manch ungünstig gelegenem Raum kann entschärft werden.
Wichtig ist auch hier die Heizungspumpe: bei einer zu großen Pumpe entsteht Überschussdruck, der für unangenehme Geräusche sorgt. Die Pumpe kann, ebenso wie bei Gasetagenheizungen, in aller Regel unkompliziert getauscht werden, fragen Sie dazu beim Hersteller Ihrer Wärmepumpe nach.
Bei Fernwärme sind die Heizanlagen in aller Regel vernünftiger dimensioniert, als bei sonstigen Heizsystemen. Das bedeutet, dass die Größe der Umwälzpumpe und die Anschlussleistung auf das Gebäude besser abgestimmt wurden. Entsprechend fällt das Einsparpotenzial bei Heizanlagen mit Fernwärme im Vergleich relativ niedrig aus.
Wird ein hydraulischer Abgleich bei einer Solarheizung, einer Erdwärmeheizung (vgl. Wärmepumpen), einer Wandheizung (vgl. Fußbodenheizungen), einer Holzheizung (Holzpellets usw.), einer Ölheizung oder einem Mini-Blockheizkraftwerk (BHKW) durchgeführt, sind keine wirklichen Besonderheiten anzumerken. Kein hydraulischer Abgleich ist möglich bei einer Elektroheizung und einem Kamin bzw. Kachelofen.