Das kleine Forex 1 x 1

'Wäre ich in dem Trade nicht short gewesen, dann hätte der Spike meinen Take Profit ausgelößt. Nun hat es aber den Stop-Loss getriggert was meiner Equity nicht besonders gut getan hat.' – Bitte was?

Der Fachjargon im Forex Bereich kann für Außenstehende durchaus verwirrend sein. Um Ihnen den Durchblick zu verschaffen werden hier nun die wichtigsten Begriffe erklärt.


Die Grundlagen

Mit einem Trade bezeichnet man das eröffnen einer Position, welche entweder long (kaufen) oder short (verkaufen) sein kann. Ein Käufer zahlt beim eröffnen den Ask-Price und kann dann zum Bid-Preis verkaufen. Beim Verkäufer ist es genau umgedreht. Die Differenz zwischen beiden nennt man Spread (Weitere Erklärungen von grundlegenden Begriffen finden Sie auch schön aufbereitet auf dieser Webseite unter dem Punkt "Die wichtigsten Begriffe beim Broker Vergleich"). Dieser spiegelt in der Regel die Provision für den Broker wieder und variiert je nach Währung und Volatilität.

Um eine Position zu eröffnen, muss beim Broker eine Margin hinterlegt werden. Eine Sicherheit, dass genügend Kapital vorhanden ist um die Position auch mit Verlusten schließen zu können. Die Margin berechnet sich bei Währungen mit (Lotsize * Volumen) / Hebel. Der Hebel ist vom Trader festzulegen. Je höher er ausfällt, desto weniger Kapital muss als Sicherheit hinterlegt werden um eine Menge X am Markt zu bewegen. Je größer der Hebel, desto mehr Risiko, da Sie Mengen am Markt bewegen können, die ein Vielfaches Ihres Guthabens ausmachen. Der Gewinn oder Verlust bei einem Trade ergibt sich aus der Kursveränderung gegenüber dem Einstiegszeitpunkt. Die kleinste mögliche Veränderung nennt man Pip oder Tick.

Was beeinflusst Gewinn und Verlust zusätzlich zum Kurs?

Um sein Risiko einzudämmen kann man bei seiner Position einen Stop-Loss hinterlegen. Man sagt hier "wenn der Preis XX erreicht, steige ich aus". Ein Take Profit ist das Äquivalent dazu. Hier sagt man "Zu dem Preis XX schließe ich die Position und nehme den Gewinn mit".

Wer sich nicht sicher ist kann einen Trailing Stop aktivieren. Hierbei wird der Stop-Loss automatisch um einen bestimmten Wert mitgezogen.

Hält man Positionen über einen längeren Zeitraum, beziehungsweise über Nacht, so fallen Swap Gebühren an. Diese werden auch als Rollover bezeichnet. Bei einem Trade kauft man immer eine Währung und verkauft eine andere. Da man sich dabei das Geld leiht, spiegelt der Swap in dem Fall die Zinskosten oder Zinsgewinne wieder.

Wie steigt man in den Markt ein?

Grundsätzlich gibt es zwei Arten hierzu. Entweder über eine Marktorder oder über Pending Orders. Eine Marktoder (oder auch Marktausführung) heißt im Grunde "ich will jetzt zum aktuellen Preis kaufen/verkaufen. Sie steigen also direkt zu aktuellen Konditionen in den Markt ein.

Mit Pending Orders hingegen legen Sie fest zu welchem Kurs Sie in den Markt einsteigen möchten. Zum einen gibt es die Limit-Order. Hier sagt man "Wenn der Preis auf XX fällt möchte ich kaufen" oder "Steigt der Preis auf XX möchte ich verkaufen". Eine Stop-Order ist im Prinzip ähnlich, nur das hier gesagt wird "Steigt der Preis auf XX möchte ich kaufen" oder "Fällt der Preis auf XX möchte ich verkaufen".

Pending Orders werden in der Regel dann verwendet, wenn man zwar in einen Markt einsteigen möchte, aber gerade nicht klar ist in welche Richtung sich der Markt bewegt. Ein gern genutzter Anhaltspunkt für Marktbewegungen sind Support und Resistance. Support bezeichnet die Preisuntergrenze die vom Markt gehalten wird, Resistance die Preisobergrenze. Diese Zonen fungieren als Barriere, können aber auch durchbrochen werden.

Geld ist nicht gleich Geld

Um seinen Kontostand auszudrücken, unterscheidet man zwischen Balance und Equity. Die Balance ergibt sich aus Einzahlungen – Auszahlungen +- der Salden aller geschlossenen Positionen. Die Equity hingegen bezieht zusätzlich zur Balance auch die Salden aller offenen Positionen ein.

Beispiel

Sie zahlen 3.000€ ein und eröffnen zwei Positionen. Die erste Position schließen Sie mit 100€ Gewinn, die zweite Position steht bei -150€ und bleibt offen. Somit ergäbe sich eine Balance von 3000€ + 100€ = 3100€ Die Equity hingegen liegt bei 3000€ + 100€ -150€ = 2950€

Eine weitere wichtige Kennzahl ist das Margin Level.

Diese Kennzahl setzt sich zusammen aus (Equity / Magin der offenen Positionen) * 100 und drückt aus, welchen Prozentsatz ihres Guthabens Sie als Sicherheit hinterlegt haben. Fällt dieser Wert unter 50% (20%), so werden Ihre Positionen zwangsgeschlossen um Verlust zu vermeiden. Ab welchem Prozentsatz die Positionen geschlossen werden, variiert je nach Broker. Das Zwangsschließen von Positionen bezeichnet man als Margin Call.

Fachjargon

In der Forex-Welt spricht man des Öfteren auch von bullish oder bearish. Hiermit ist nichts anderes gemeint als die Richtung des Kursverlaufs. Die Namen leiten sich aus der Art ab, wie die Tiere (Bullen und Bären) angreifen. Ein Bulle greift von unten an und drückt mit seinen Hörnern nach oben, während der Bär sich aufstellt und mit seinen Pranken nach unten schlägt. Anders ausgedrückt, ist etwas bullish, so favorisiert es steigende Kurse, bearish hingegen zielt auf fallende Kurse. Käufer werden teilweise auch als Bullen bezeichnet, während die Verkäufer die Bären sind.