Zerobonds - Wertpapiere ohne Zinsen

Bei Zerobonds handelt es sich um Wertpapiere, die de facto null Prozent Zinsen ausbezahlen, weswegen man sie unter anderem auch Nullkuponanleihen nennt. In der Praxis erfolgt allerdings tatsächlich eine Zinsauszahlung, wobei die Zinsen versteckt sind, und zwar in der Differenz von Rückzahlungsbetrag und Ausgabebetrag. Dabei stellt allerdings der so genannte Zinssammler einen Sonderfall dar: zum Nominalwert werden die Wertpapiere ausgegeben, die Zinsen während der Laufzeit allerdings nicht ausbezahlt, sondern rechnerisch summiert und erst am Ende der Laufzeit dem Anleger gutgeschrieben. Aus mehreren Gründen kann ein Zerobond eine lukrative Investition darstellen.

Nicht verwechselt werden sollten Zerobonds bzw. Null-Kupon-Anleihen mit niedrig verzinslichen Wertpapieren, denn bei diesen erfolgt zumindest eine geringe Zinsauszahlung. Im Gegensatz dazu wird ein Zerobond bei der Emission komplett abgezinst, also begeben bei einem hohen Abschlag und bei Laufzeitende, wobei die Laufzeit mitunter recht lang sein kann, eingelöst zum Nennwert. Es folgt mitunter auch keine Stückzinszahlung oder Stückzinsberechnung beim Kauf des Zerobonds.

Lange Laufzeit und Kursgewinn

Gute Kurschancen bieten Zerobonds dann, wenn die Zinsen fallen. Es gilt die Regel: Je länger die Laufzeit und je geringer der Nominalzins, desto größer fallen die Kursschwankungen aus. Entsprechend groß sind die Kursschwankungen bei Zinsabänderungen bei Nullprozentanleihen, die lange laufen. Noch einmal deutlich verbessern lässt sich die Rendite, wenn die Entwicklung der Kurse in die richtige Richtung weist, sprich: Kursgewinn.

Besteht ein Wiederanlagerisiko?

Spätestens zum Ende der Laufzeit stellt sich für den Anleger die Frage nach dem Wiederanlagerisiko. Sofern das Zinsniveau in der Zwischenzeit gesunken sein sollte, so kommt im Grunde nur noch eine Anlageform mit geringerer Rendite in Betracht. Sofern keine weiteren Risikofaktoren (Fremdwährung, Bonität etc.) bestehen, können Anleger die (rechnerische) Effektivrente als Minimumrendite bis zum Ende der Laufzeit betrachten. Kursgewinne, die sich in der Zwischenzeit einstellen, erhöhen zwar die Rendite bei einer Realisierung, verursachen aber das angesprochene Wiederanlageproblem.

Es kann vorkommen, dass bei der Berechnung der veranschlagten Depotgebühren anstatt dem Kurswert, der Nominalwert angesetzt wird. Vor allem eine langfristig laufende Nullkuponanleihe wird bei Zinsveränderungen am Finanzmarkt einen Kursgewinn oder einen Kursverlust aufweisen - aufgrund der langen Laufzeit sollten Anleger das Bonitätsrisiko ins besondere beachten.