Kurzfristige Geldanlage - Möglichkeiten

Eine kurzfristige Geldanlage betrachten viele Anleger gerade in Zeiten von stark schwankenden Zinsen bzw. einem allgemein recht niedrigen Zinsniveau als lohnenswertere Alternative zu mittelfristigen und langfristigen Anlageformen: neben dem Tagesgeldkonto sind im Rahmen der kurzfristigen Geldanlagen in erster Linie die Tagesanleihe und ein Geldmarktfonds zu nennen.

Eigentlich galt immer, dass eine langfristige oder mittelfristige Geldanlage durchschnittlich mehr Rendite erwirtschaftet, als eine kurzfristige Anlageform - dies hat sich in den letzten Jahren in der Praxis jedoch häufig nicht bestätigt.

Tagesanleihe als Alternative zum Tagesgeld?

Seit Mitte des Jahres 2008 bietet die Bundesschuldverwaltung mit der so genannten Tagesanleihe ein Bundeswertpapier an, das sich auch für private Anleger eignet. Die Tagesanleihe stellt aufgrund ihrer Ausgestaltung eine mitunter ansprechende Alternative zum Tagesgeldkonto und einem Geldmarktfonds dar - die Laufzeit einer Tagesanleihe ist generell unbefristet. Es fallen keine Gebühren an, wenn Verkauf, Verwahrung und Kauf über die Finanzagentur abgewickelt werden.

Leider gestaltet sich die Tagesanleihe nur wenig attraktiv, wenn man die Rendite betrachtet, sie liegt mitunter unter 0,5%, während ein Tagesgeldkonto durchschnittlich mehr als 2 Prozent Rendite aufweist. Auch Festgeldkonten bieten ein durchweg höheres Zinsniveau, als Tagesanleihen. Im Vergleich dazu stehen die Finanzierungsschätze mit einjähriger Laufzeit mit einer Rendite von ca. 0,5% und die Bundesobligationen, die eine fünfjährige Laufzeit haben, mit etwa 2,3 Prozent.

Tagesgeldkonto oder Geldmarktfonds?

Im Vergleich zu einer mittelfristigen Anlage in Wertpapiere ist der Nachteil der niedrigeren Rendite beim Tagesgeldkonto ausgesprochen gering - dafür ist das eingezahlte Kapital ständig verfügbar und der Anleger setzt sein Geld nicht einem eventuellen Kursrisiko aus. Geldmarktfonds sollten ggf. dann in Betracht gezogen werden, wenn der Anleger bereits über ein Wertpapierdepot verfügt: die Fonds unterscheiden sich mitunter so marginal, dass unter Umständen auch Angebote von angestammten Fondsgesellschaften oder der Hausbank wahrgenommen werden können. Beachtet werden müssen Ausgabenaufschlag und die jährliche Verwaltungsgebühr.

Da Geldmarktfonds nicht komplett die Fondsgelder am Geldmarkt investieren, sondern teilweise auch in Aktien investieren, sind zwischenzeitliche Renditeverluste durchaus möglich. Daraus ergibt sich, dass das Tagesgeldkonto einem Geldmarktfonds vorzuziehen ist - ggf. auch bei einer ausländischen Bank, wie zum Beispiel in den Niederlanden oder in Österreich, wo das Zinsniveau leicht höher ist.